Niederdeutsche Bühne Kiel
Mit Vorurteilen und Klischees spielt die Komödie „Allens düütsch“, die jetzt an der Niederdeutschen Bühne Kiel Premiere feierte. Witzig aufgedreht und zum hörbaren Vergnügen des Publikums im Theater am Wilhelmplatz.
Kiel.Was tun, wenn eine quer durch Europa und Mittelmeerraum zusammengewürfelte Studenten-WG plötzlich wegen eines Behördenirrtums eine tadellos deutsche Familie faken soll? Und das auch noch, nachdem mit Hauptmieter Sören Hansen der offiziell einzige Deutsche in der Wohnung in den Ski-Urlaub abgedampft ist? Auftakt für Stefan Vögels Stück „Allens düütsch“ („Alles Deutsch!“), das sich in der niederdeutschen Fassung von Manfred Hinrichs im Theater am Wilhelmplatz zum zusehends Fahrt aufnehmenden Komödienspaß entwickelt.
Wird schon, denkt sich das verbleibende Multikulti-Quartett – und hat flugs die Familienaufstellung parat. Tarik, der Syrer ohne Aufenthaltsgenehmigung, aber mit Hang zur mittelhochdeutschen Lyrik, soll das Familienoberhaupt geben, dem Virginie aus Frankreich treusorgend zur Seite steht. Dazu die Kumpel Enzo (Italien) und Rudi (Österreich) als ungleiches Brüderpaar. Und jeder der vier hat sein eigenes Bild davon, wie der typische Deutsche aussieht.