Thespis ist immer auch die Gelegenheit, zu den Wurzeln des Theaters zu tauchen. Wie unterschiedlich die gewachsen sein können, demonstrierten eine Woche lang die Theatersolisten bei dem Monodrama Festival in Kiel. Ein besonderes Festival sei es in diesem Jahr gewesen, zog Jolanta Sutowicz zum Abschluss Bilanz.
Kiel.Sie ist kaum zu erkennen im Bühnenlicht, aber ihrem scharfen Ton entgeht man nicht. Eine einzelne Saite, von der Decke bis zum Boden gespannt, teilt den Bühnenraum – und zerlegt die Geschichte, die Bea Ehlers-Kerbekian in „Annes Schweigen“ zu erzählen hat. Von Sabiha, die, irgendwo in Süddeutschland aufgewachsen, für die türkische Sache glüht – und nach dem Tod der Mutter ihre armenische Herkunft entdeckt.