17 Kieler lassen Namen umsortieren
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Symbolbild. Wer mehrere Vornamen hat, kann die Reihenfolge dieser Namen ändern lassen. Dies kann wichtig sein, wenn der rufname nicht als erster im Ausweis steht.
© Quelle: dpa
Kiel. „Heute Heino, morgen Jürgen, übermorgen Rudolf – man kann sich jeden Tag anders nennen, wenn man denn alle diese Namen trägt“, sagt Nils-Helge Reinert vom Standesamt Kiel. Die Neusortierung macht das sogenannte Personenstandsrecht-Änderungsgesetz möglich. Die Änderung der Reihenfolge aller bestehender Vornamen ist möglich.
Mit der Namensänderung braucht man auch neue Ausweisdokumente
Theoretisch könne man immer wieder die Folge seiner Vornamen ändern lassen. „Da kommen dann allerdings einige Kosten auf einen zu.“ Im Anschluss an die Namensänderung, für die in Schleswig-Holstein Gebühren in Höhe von 30 Euro anfallen würden, müssten schließlich etwa neue Ausweisdokumente oder auch eine neue Bankkarte beantragt werden.
Identitätsnachweis kann bei vielen Vornamen ein Problem sein
Im Personalausweis und im Reisepass werden grundsätzlich alle Vornamen in der vorgegebenen Reihenfolge des Personenstandseintrags angegeben. Dies gilt auch für die maschinenlesbare Zone (MRZ) der Dokumente. Das Problem dabei: Die Zeichenzahl im MRZ ist begrenzt, eventuell können nicht alle Vornamen eingetragen werden. In der Folge kann es passieren, dass Fluggesellschaften, Banken oder auch Versicherungen den ersten Vornamen verwenden, dieser aber im Alltag nicht genutzt wird.
Wenn beispielsweise Heinz Herbert Markus Paul Schmidt-Müller im Alltag Paul genannt wird und aus Gewohnheit beim Flugticket-Kauf nur „Paul Schmidt-Müller“ angibt, kann das am Flughafen zu Problemen führen, wenn der Name Paul nicht mit in der MRZ erfasst ist.
In Kiel gab es bislang 17 Anträge
Einen Ansturm auf die Änderung der Namenssortierung habe es bislang nicht gegeben. „Irgendwann identifiziert man sich ja auch mit seinem Namen“, sagt Reinert. In Kiel wurden bislang 17 Anträge bearbeitet. Damit liegt die Landeshauptstadt sogar an der Spitze der größten Städte in Schleswig-Holstein: In Lübeck gab es 13 Anträge, in Flensburg drei, in Neumünster fünf und in Norderstedt zehn.
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Von Jördis Merle Früchtenicht