Stadtwerke starten Schnellladepark bei Citti
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Am Citti-Park ist ein großer Ladepark für Elektrofahrzeuge eröffnet worden, der auch Schnellladesäulen bereit hält. Es freuen sich Stadtwerke-Vorstand Frank Meier (Mitte), Harald Rottes (rechts) und Jan Meyer, Prokuristen der Citti-Unternehmensgruppe.
© Quelle: Thomas Eisenkrätzer
Kiel. Das E-Auto laden während des Einkaufs im Citti-Park: Das ist der Gedanke hinter dem neuen Schnellladepark, den Stadtwerke und Citti-Gruppe am Freitag vor dem Einkaufszentrum eröffnet haben. Die zwölf neuen Plätze ersetzen die alten Kostenlos-Ladesäulen auf dem Parkplatz. In die Aufbruchstimmung der Akteure mischen sich aber auch Sorgen.
Citti-Park startete vor zehn Jahren mit kostenlosem Laden
"Wir glaubten vor zehn Jahren, dass wir mit zwei Ladestationen Vorreiter sind – dann haben wir es wenige Jahre später auf sechs erweitert", erinnert sich Harald Rottes, Prokurist der Citti-Gruppe. Jetzt wollen Citti und die Stadtwerke erneut Vorreiter in Kiel sein, indem sie die kostenlosen Ladepunkte auf dem Parkplatz durch einen echten Bezahl-Park mit drei Schnellladestationen ersetzen. "Das ist ein guter Standort dafür", sagt Frank Meier, Vorstand der Stadtwerke.
Nach Angaben des Versorgers stellen die zwölf Parkplätze mit Zugang zu den Ladesäulen, von denen sechs bis zu 300 Kilowatt Leistung ermöglichen, den „größten Schnellladepark in Kiel“ dar. Mit den Schnellladepunkten können E-Autos während eines Einkaufs gegebenenfalls komplett geladen werden, die Säulen zeigen die angepeilte Zielzeit an. Daneben bestehen weiterhin sechs normale Ladepunkte mit bis zu 22 Kilowatt Leistung.
Stadtwerke Kiel: Neuer Schnellladepark wird etwas kosten
Das Laden im neuen Park wird allerdings auch etwas kosten. Den Hintergrund erläutert das Citti-Park-Management: Die bisherigen Plätze auf dem großen Parkplatz seien häufig blockiert worden, teils nutzten Firmenfahrzeuge über längere Zeiträume das Angebot. Den neuen Ladebereich unmittelbar neben der Einfahrt zur Tiefgarage will der Citti-Park aber so markieren und reglementieren, dass er nicht zum Parken, sondern konkret zum Laden genutzt wird. "Inzwischen gibt es kaum noch Anbieter, die kostenlos laden lassen", sagt Meier.
„Die Kunden werden sich erstmal neu orientieren müssen“, so der Stadtwerke-Vorstand. „Aber ich bin sehr gespannt auf die Nutzung.“ Von Seiten des Energieversorgers ist der Ladepark rund um die Uhr geöffnet und wird autark vom Citti-Park angeboten.
Citti-Park plant spezielle Aktionen
Rottes betont jedoch: „Aufgrund unserer Kooperation mit dem regionalen Anbieter Stadtwerke Kiel können wir gemeinsame Aktionen machen.“ Citti plant also mithilfe der im Einkaufszentrum vertretenen Firmen Ladeangebote zu machen und Differenzbeträge zu übernehmen. So könnte der Marketing-Effekt der bisher kostenlosen Säulen eine Nachfolge erhalten.
Große Herausforderungen beim Ausbau der Ladestationen
Die ambitionierten politischen Zielsetzungen zum Verbrenner-Aus für Neuwagen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur sorgen inzwischen bei den Lade-Anbietern eher für Achselzucken: „Diese Stationen haben mittlerweile eine Lieferzeit von 1,5 Jahren“, sagt Frank Meier von den Stadtwerken Kiel bei der Einweihung des Schnelllade-Parks am Citti-Park. „Das ist eine Folge des Krieges: Ein Großteil der Bestandteile wird in der Ukraine, der Rest in Russland gefertigt.“ Die Eröffnung des nächsten geplanten Ladeparks am Bootshafen könnte sich daher hinauszögern. Dabei ist Kiel grundsätzlich auf einem guten Weg: Laut einer ADAC-Erhebung aus dem Frühjahr ist Kiel die Landeshauptstadt mit der besten Versorgung mit Ladestationen pro E-Auto.
Nicht nur beim Citti-Park in Flensburg – auch die Stadtwerke Kiel wollen diese Art von Ladeparks gerne ausweiten. Derzeit bietet der Versorger inzwischen an 45 Standorten mehr als 150 Ladepunkte, zuletzt wurde eine Schnellladestation am Bebelplatz in Elmschenhagen eingeweiht. Als nächstes ist ein Schnellladepark am Bootshafen in der Innenstadt von Kiel angepeilt.
„Wir unterstützen die Antriebswende auf den Straßen schon seit vielen Jahren, um die CO2-Emmissionen auch dort zu reduzieren – unter anderem mit dem konsequenten Ausbau der Ladeinfrastruktur in der Region“, sagt Meier zusammenfassend. Und mit den von Bund und EU erklärten politischen Zielen steige der Bedarf an Lademöglichkeiten massiv.
KN