Zehn Raubtaten in Kiel und Umland

Erfolg nach öffentlicher Fahndung: Polizei Kiel schnappt Tatverdächtigen

Nach zahlreichen Raubüberfällen auf Gewerbebetriebe auf dem Kieler Ostufer und im Umland suchten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft per öffentlicher Fahndung nach dem Tatverdächtigen.

Nach zahlreichen Raubüberfällen auf Gewerbebetriebe auf dem Kieler Ostufer und im Umland suchten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft per öffentlicher Fahndung nach dem Tatverdächtigen.

Kiel. Die öffentliche Fahndung hat sich gelohnt: Nach zehn Raubüberfällen in den vergangenen Tagen auf Gewerbebetriebe in Kiel und im Umland gaben Kieler Polizei und Staatsanwaltschaft am frühen Freitagnachmittag Foto und Namen des Tatverdächtigen bekannt. Nur ein paar Stunden später konnten Ermittlerinnen und Ermittler den 35-Jährigen in einer Wohnung im Kieler Stadtteil Gaarden festnehmen. Bereits kurz nach der Veröffentlichung der Fahndung habe es „zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung“ gegeben, sagte Matthias Arends, Sprecher der Polizeidirektion Kiel.

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Parallel zur Veröffentlichung der Identität des 35-Jährigen hatte die Ermittlungsgruppe aus Kieler Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft auch mit Plakaten und Handzetteln nach dem mutmaßlichen Verbrecher gesucht. Sie waren insbesondere auf dem Kieler Ostufer aufgehängt und verteilt worden. Dort hatte der Schwerpunkt der Raubüberfälle gelegen.

Laut Polizei konnten Beamtinnen und Beamte der Ermittlungsgruppe den 35-Jährigen nach den Hinweisen widerstandslos in einer Wohnung in Kiel-Gaarden festnehmen. „Der Mann kam ins Polizeigewahrsam und soll einem Haftrichter vorgeführt werden“, sagte Arends.

Tatverdächtiger war bei Polizei und Justiz bekannt

Bereits vor der Festnahme war klar gewesen, dass der Tatverdächtige polizeibekannt war. „Der Mann war bereits einmal wegen gleichartiger Taten zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden“, sagte Arends.

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Bei der aktuellen Raubserie soll er im Zeitraum vom 14. bis 23. Februar insgesamt zehn Raubüberfälle begangen haben. Siebenmal habe der 35-Jährige in Kiel sowie jeweils einmal in Schwentinental, Molfsee und Holzbunge zugeschlagen. Sechs Tankstellen, ein Supermarkt, ein Einrichtungshaus, eine Apotheke sowie einen Schnellimbiss soll er sich als Ziele ausgewählt haben.

Laut Polizei konnte er bei einer Tat einen niedrigen vierstelligen Geldbetrag erbeuten. Bei fünf weiteren Taten habe der Betrag im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich gelegen. Das letzte Ziel des Tatverdächtigen soll am Mittwochabend ein Supermarkt im Kieler Stadtteil Elmschenhagen gewesen sein. Der Überfall blieb nach Angaben der Polizei aber erfolglos.

Blutspuren am Tatort führten zum Tatverdächtigen

Die Schwere der Taten und ihre enge Taktung hatten zu dem Entschluss der Ermittlerinnen und Ermittler geführt, mit Foto und Namen des Tatverdächtigen an die Öffentlichkeit zu gehen, erklärte Polizeisprecher Arends. Zudem habe sich der 35-Jährige von den Zeugenaufrufen zuvor scheinbar nicht beeindrucken lassen, und er sei bei den Taten bewaffnet gewesen.

„Man konnte davon ausgehen, dass eine Gefährlichkeit von ihm ausging“, sagte Arends. In acht Fällen soll der Tatverdächtige die Gewerbebetriebe mit einem Messer, einmal mit einem Schraubendreher betreten und Angestellte bedroht haben. Dem Antrag der Kieler Staatsanwaltschaft auf eine Öffentlichkeitsfahndung war ein Richter schließlich am Freitagmittag gefolgt.

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Die Polizei war ursprünglich durch einen DNA-Abgleich auf die Spur des 35-Jährigen gestoßen. Er hatte sich offenbar am Sonntag beim Überfall auf eine Tankstelle in Molfsee an der Hand verletzt. Beamtinnen und Beamte hatten daraufhin am Tatort Blutspuren sichern können – und später einen Treffer in der polizeilichen Datenbank gelandet.

Nach Angaben der Polizei hatte der Tatverdächtige aber keinen festen Wohnsitz, blieb daher zunächst unter dem Radar. „Er dürfte sich aber im Kieler Stadtgebiet aufhalten“, sagte Polizeisprecher Arends noch am frühen Freitagnachmittag kurz nach der Veröffentlichung der Fahndung. Diese Vermutung sollte sich nur wenige Stunden später bestätigen.

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Für die Polizei und Staatsanwaltschaft ein Ermittlungserfolg, der ohne die Öffentlichkeitsfahndung wohl länger auf sich hätte warten lassen. „Die Polizei bedankt sich ausdrücklich bei den Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern sowie den Medienhäusern, die in ihren jeweiligen Formaten die Fahndung verbreitet haben“, sagte Arends.

Weitere Angaben zu den Taten oder dem Tatverdächtigen gibt es nun vonseiten der Polizei zunächst nicht. Die gemeinsamen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und der Ermittlungsgruppe dauerten an, hieß es am Freitagabend.

KN

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