Gefangen im Fahrstuhl
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© Quelle: RND/KN
Kiel. Liebe Leserinnen und Leser,
es ist der Alptraum für jeden Fahrstuhlnutzer: Das Gerät bleibt stecken, die Tür lässt sich nicht mehr öffnen und bis Hilfe naht, vergehen mehrere Stunden, die man mit anderen Menschen auf engstem Raum verbringen muss. Genau das ist am Dienstagabend vier Frauen und einem Mann im Kieler Rathaus passiert - nachdem sie zuvor die Aussichtsplattform des Rathausturms besucht hatten.
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Rettungsaktion am Rathaus Kiel: Weil im Rathausturm der Aufzug steckengeblieben war, musste die Feuerwehr am Dienstagabend anrücken. Fünf Personen wurden später befreit.
© Quelle: Frank Behling
Die Geschichte nahm ein glückliches Ende. Gegen 20.15 Uhr hatte die Kieler Feuerwehr mit einem Winkelschleifer das Dach der Fahrstuhlkabine geöffnet und alle fünf gesund zurück in die Freiheit gebracht. Gleichwohl stellen sich einige Fragen: Warum fahren Mitarbeiter des Rathauses am Nachmittag zum Vergnügen auf den Turm? Wer hat überhaupt Zugang zu dem Fahrstuhl? Gibt es Konsequenzen? Meine Kollegin Anne Holbach liefert erste Antworten.
Positive Nachrichten gibt es derweil vom derzeit wichtigsten Thema in der Stadt: Die Prinz-Heinrich-Brücke kann ab morgen auch von etwas schwereren Fahrzeugen als bislang befahren werden. Die Statiker erlauben nun die Überfahrt für Fahrzeuge bis 12 Tonnen Gesamtgewicht. Davon profitieren vor allem die Linienbusse 740, 741 und 744 von der Autokraft. Damit wird sich die Lage an diesem Nadelöhr weiter entspannen. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen macht zugleich Hoffnung, dass noch vor Weihnachten wieder der 24-Stunden-Betrieb aufgenommen werden kann. Statisch sei das überhaupt kein Problem. „Jede Nacht, die wir eher öffnen können, zählt“, sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. So ist es.
Der Blick nach vorn ist in dieser Woche auf ein historisches Thema gerichtet. Die Nachfahren der Rabbiner-Familie Posner besuchen erstmals Kiel, die Heimatstadt ihrer Großeltern. Mit dabei haben sie den Chanukka-Leuchter, der dank eines ikonenhaften Fotos weltberühmt geworden ist. Nach einem Empfang beim Oberbürgermeister Ulf Kämpfer morgen Nachmittag im Kieler Rathaus wird der Leuchter bis Sonnabend auch für alle Besucherinnen und Besucher des Stadtmuseums Warleberger Hof zu sehen sein. Es sei ihm wichtig, junge und alte Bürgerinnen und Bürger zu treffen und von ihnen zu hören, was sie über die Geschehnisse in Kiel während des Holocausts denken, sagte Yehuda Mansbach, Enkelsohn von Rahel und Akiba Posner, vor seinem Abflug. Nun wünschen wir, dass es auch zu diesen Begegnungen kommt. Mein Stellvertreter Dennis Betzholz begleitet die Delegation aus Israel während des Deutschlandbesuchs, der vom Freundeskreis Yad Vashem organisiert worden ist.
Bauprojekt der Woche
Im Schatten der großen Brückenprobleme wird auch die Schleusenanlage in Holtenau erneuert. Dafür wird nun ein neuer Fähranleger errichtet, von dem bald Lastwagen und Baugerät transportiert werden sollen.
Gastro-Tipp der Woche
Diesmal gibt es an dieser Stelle keinen Hinweis auf ein besonderes Restaurant, sondern auf einen Text meines Wirtschaftskollegen Ulrich Metschies. Er beschreibt, warum die Kieler Edel-Bäckerei Lyck plötzlich für den Discounter Aldi Ware liefert - und warum das durchaus umstritten ist.
Zitat der Woche
Das Gute ist, ihm ist es total egal, was für eine Geschichte vorgelesen wird.
Birgit Schink, Frau von Vorleshund Bo, der bei einem Projekt für Lesekompetenz hilft.
Meistgelesen in Kiel auf KN-online.de
Platz 1: Hat das Land den Beamten unrechtmäßig Weihnachtsgeld vorenthalten? Über diese Frage entscheidet das Bundesverfassungsgericht. Dass es auch 15 Jahre danach noch keine Klärung gibt, ist für die Bürgerinnen und Bürger nicht nachzuvollziehen. Aber nicht nur die vielen Lehrerinnen und Lehrer im Land sind gespannt, wie es weitergeht.
Platz 2: Der hohe Krankenstand bringt die Kliniken im Land an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Das interessiert.
Platz 3: Bombenentschärfungen gehören leider fast zum Alltag in Kiel. Unsere Berichterstattung über den Verlauf der Dinge am Sonntag im Werftpark fand große Aufmerksamkeit.
Meine Kieler Lieblingsgeschichte
Der Krieg in der Ukraine sorgt für unendlich viel Leid. Meine Kollegin Karen Schwenke berichtet über eine 15-jährige Ukrainerin, die kurz nach dem Angriff Russlands zur Krebsbehandlung nach Kiel gekommen ist - und nun gesund in die Heimat zurückkehren kann. Eine schöne Geschichte über Hilfsbereitschaft und Glück an der Förde unter den düsteren weltpolitischen Rahmenbedingungen.
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Ihr Kristian Blasel, Leiter der Kieler Lokalredaktion
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KN