Kiel braucht Gewerbefläche. Und Kiel braucht Wohnungen. Umso spannender ist, was aus dem Areal der Lindenau-Werft wird. Eigentümer German Naval Yards plant den Verkauf. Nun ist die Stadt am Zug.
Kiel. Die ganze Sache ist hoch vertraulich. Folglich gibt es offiziell auch kaum substanzstarke Stellungnahmen. Doch nach Informationen der Kieler Nachrichten zeichnet sich ab: Die Werft German Naval Yards Kiel (GNYK) will das Areal der ehemaligen Lindenau Werft in Kiel-Friedrichsort an eine Investorengruppe unter Führung der Norddeutschen Grundstücksentwicklungsgesellschaft (NGEG) verkaufen. Auf dem geschichtsträchtigen Gewerbegelände mit einer Größe von rund 70 000 Quadratmetern sollen Wohnungen gebaut werden.
Ob es dazu kommt, ist jedoch fraglich. Voraussetzung wäre, dass die Stadt planungsrechtlich die Grundlagen für eine Wohnbebauung auf dem jetzigen Industrieareal schafft. Grundsätzlich braucht Kiel beides: Flächen für Wohnungsbau und Gewerbeflächen. Da der Mangel an Industrieareal deutlich schwieriger zu beheben ist, gilt in der Verwaltung der Grundsatz „grau bleibt grau“. Soll heißen: Eine Gewerbefläche bleibt der gewerblichen Nutzung vorbehalten. Wie zu hören ist, sind beide Vertragspartner jetzt mit dem Ansinnen auf die Verwaltung zugegangen, im Fall Lindenau von diesem Grundsatz abzuweichen.