Gorch-Fock-Schule in Kiel: Das große Interview der 4a
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KN-Reporter Jonas Bickel stellte sich den Fragen der 4a der Gorch-Fock-Schule in Kiel.
© Quelle: Frank Peter
Kiel. An der Tafel steht noch eine Rechenaufgabe, als sich die Klasse 4a der Gorch-Fock-Schule aufmacht, ein 45-minütiges Interview zu führen. Schnell noch die Aufgabe wegwischen (schriftliches Multiplizieren mit dreistelligen Zahlen), in einen Kreis setzen und los geht’s.
Zu Gast: KN-Reporter Jonas Bickel, oder anders ausgedrückt: ich, also derjenige, der gerade diesen Text schreibt. Es ist eine Stilfrage, ob man das Wort „ich“ in journalistischen Texten nutzt. Hier soll sie nicht ausdiskutiert werden. Dafür landet auch die 4a in ihrem Interview schnell beim Schreibstil – im Zentrum steht dabei das Wort „sagt“. Dazu gleich mehr.
Die 4a nimmt am Projekt Medien in der Schule teil, kurz MiSch. Heißt: Die Schülerinnen und Schüler können mehrere Wochen lang die digitalen Produkte der Kieler Nachrichten kostenlos und uneingeschränkt nutzen.
MiSch in Kiel: Umstieg auf die digitale Zeitung
Und Print? Gibt es erstmals in der MiSch-Geschichte nicht mehr für die Klassenzimmer. E-Paper statt Papierzeitung: Klappt laut Schulleiterin Irene Mittelstaedt ganz gut – und spiegelt sich interessanterweise in den Fragen der Schülerinnen und Schüler wider.
Im Interview blenden sie den Aspekt Printzeitung komplett aus. Kein Wort zum Druckzentrum, zum Papierverbrauch. Stattdessen geht es ausschließlich um den Beruf des Journalisten: Arbeitszeiten (dass es meistens erst um 10 Uhr losgeht, sorgt für neidische Blicke), spannende Termine, Informationsbeschaffung. Es ist ein Fragenfeuerwerk, die Karteikarten mit den vorbereiteten Fragen sind gut gefüllt.
Gorch-Fock-Schule in Kiel: Klasse 4a fragt auch nach Details
Dann wird es inhaltlich detaillierter. Es geht um das Verb „sagen“, das in journalistischen Texten hinter vielen Zitaten steht. Und eigentlich, das haben sie in der 4a so gelernt, lesen sich Wortwiederholung nicht schön. Also lieber viele verschiedene Synonyme für „sagen“ nutzen? Erweitert den Wortschatz, klingt sinnvoll. Aber: Zumindest in journalistischen Texten muss man dabei sehr genau aufpassen.
Einige Synonyme können als wertend interpretiert werden, Beispiel „behauptet“. Andere wie „lächeln“ oder „schmunzeln“ sind stumme Vorgänge – direkt hinter einem ausgesprochenen Zitat unpassend. Es geht im Journalismus um Genauigkeit.
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Für die 4a der Gorch-Fock-Schule ist MiSch die erste große Reise in den Journalismus. Im Rahmen des Projekts haben sie schon eigene Unfallmeldungen geschrieben, sich mit Texten auseinandergesetzt. Das ausführliche Interview können die Schülerinnen und Schüler als nächsten Erfolg verbuchen.
KN