Dass das Stadion von Holstein Kiel dringend erneuert werden muss, ist in Stadt und Land unstrittig. Nach jahrelangen Diskussionen ist der Bebauungsplan fast fertig. Aber die Kostenexplosion in der Branche verzögert den Baubeginn weiter. Ein Rückblick.
Kiel. Vor fünf Jahren war der zeitliche Optimismus noch groß: Holstein-Aufsichtsrat und Clubsponsor Gerhard Lütje kündigte im Mai 2017 den Bau eines neuen Stadions für etwa 25 000 Zuschauer an, „das mindestens 50 Millionen Euro“ kosten werde und „im günstigsten Fall“ 2023 fertig sein könne. Holstein Kiel spielte zu dem Zeitpunkt noch in der Dritten Liga und hatte den Aufstieg vor Augen. Weil das Stadion aber in einem baulich bedenklichen Zustand war, wurde sogar über einen Umzug ans Millerntor oder auf die Lübecker Lohmühle diskutiert.
Wie damals erhofft, hat sich der Verein inzwischen in der Zweiten Bundesliga etabliert – und das Stadion wurde durch den Abriss der Osttribüne und diverse kleine Umbauten, beispielsweise im Sicherheits-, Presse- und Umkleidebereich, zumindest vorübergehend für den Bundesligabetrieb fit gemacht. 2020 musste der Zeitplan erstmals nach Verzögerungen bei der Umgestaltung der Osttribüne offiziell korrigiert werden. 2026 galt fortan als das Jahr, in dem das Stadion runderneuert sein könnte.