Was passiert, wenn sich der Stadionneubau in Kiel weiter verzögert? Der Investitionsbedarf ist riesig. Sollte in den nächsten Monaten nichts passieren, droht Ärger mit der Deutschen Fußball Liga. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer deutet an, wie das Finanzierungsproblem gelöst werden könnte.
Kiel. Auch die Haupttribüne im Holstein-Stadion wird allmählich zum Problem. Die altehrwürdige Konstruktion, die nach den Zerstörungen im Weltkrieg am 28. Juni 1950 mit einem Spiel gegen den FC Schalke 04 (2:2) feierlich eingeweiht wurde, hat das Ende ihrer Leistungsfähigkeit fast erreicht. Die mit Stahlbeton errichtete Dachkonstruktion weist, wenig überraschend, 72 Jahre später gravierende Mängel auf. Noch besteht zwar keine Gefahr für die Sicherheit der Zuschauer. Perspektivisch jedoch ist eine umfassende Sanierung des zentralen Tribünenbauwerks unvermeidbar – egal, wie es mit den Neubauplänen weitergeht.
Die Tribüne nur eine von vielen baulichen Sorgen, die sich im Holstein-Stadion verschärfen. Die Traditionsspielstätte verbreitet zwar die sympathische Aura der Bodenständigkeit, mit der der Klub in den vergangen Jahren bundesweit Sympathiepunkte sammeln konnte. Gleichzeitig entwickelt sich das alte Stadion zu einem finanziellen Fass ohne Boden. Entsprechend deutlich ist nun der Hilferuf von Vereinspräsident Steffen Schneekloth an die Politik. „Anderenfalls steht die Zukunftsfähigkeit des Kieler Weges im Profifußball in Frage.“