Werft-Eigner warnt

Kiel: Droht Verlust des Großauftrags?

Foto: Foto: Die Werften TKMS und German Naval Yards in Kiel. 

Die Werften TKMS und German Naval Yards in Kiel.

Kiel. Der französisch-libanesische Investor Iskandar Safa hat vor dem möglichen Verlust eines milliardenschweren Marine-Rüstungsauftrags für deutsche Werften gewarnt. "Falls die deutsche Schiffbauindustrie das größte Bauprogramm, das die Deutsche Marine seit dem Zweiten Weltkrieg hat, verlieren sollte, wäre das tödlich für Exporte", sagte Safa der Deutschen Presse-Agentur in Paris am Rande der Branchenmesse Euronaval. Safa ist eigenen Angaben zufolge über die von ihm geführte Gesellschaft Privinvest Eigner internationaler Werften, unter anderem der German Naval Yards Kiel (GNYK).

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Bei dem Großauftrag der Bundeswehr von rund vier Milliarden Euro geht es um den Bau des Mehrzweckkampfschiffes "MKS 180". Im Rennen ist außer GNYK das niederländische Unternehmen Damen Shipyards. Safa sagte, er rechne mit einer Entscheidung zu dem Auftrag "Mitte nächsten Jahres".

Handicap für Ausfuhren befürchtet

Auch wenn Kiel nicht zum Zuge komme, werde die Werft weiter laufen - aber mit einem Handicap für Ausfuhren. "Wenn wir ihn (den Auftrag) haben, wird es Kiel ungemein nutzen, und es wird anderen Werften in Deutschland ebenfalls nutzen. Es ist ein bedeutender Deal. Es ist eine Menge Arbeit. Und es ist eine bedeutende Referenz, ein Schlüssel für Export-Erfolge." Er wies dabei auch auf die Allianz für den Auftrag mit der ebenfalls in Kiel ansässigen Werft ThyssenKrupp Marine Systems hin.

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Mit dem "MKS 180" will das Verteidigungsministerium ein neuartiges Mehrzweckkampfschiff anschaffen. Die modular aufgebauten Schiffe sollen Angriffe unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft abwehren können. Sie sollen länger vor Ort bleiben können als die Fregatten, die aktuell im Einsatz sind. Die Schiffe sollen eine Besatzung von 180 Soldaten haben.

Safa machte sich für eine Neuaufstellung der europäischen Branche stark: "Die Achse der Konsolidierung sollte meiner Ansicht nach eine französisch-deutsche sein", sagte er. "Ich habe kein Muster. Das wäre sehr arrogant, dies zu behaupten. Es muss von den Spielern gemacht werden, uns eingeschlossen, und mit einem Input von der politischen Seite." Zur Privinvest-Holding gehört auch die CMN-Werft im Norden Frankreichs.

Von dpa

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