Kleingärtner: Politik sucht das Gespräch
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Nach den Medienberichten über den Integrationsstreit trafen sich Kleingarten- und Stadtvertreter im Juli in Kollhorst: Carsten Kähler (Immobilienwirtschaft LH Kiel), Werner Müller (Verband), Klaus Petersen (Verband), Holger Kuhl (Verein), Margret Klempin (Verein) und Axel Zabe (Verein, rechts).
© Quelle: Frank Peter
Kiel. Dem Bauausschuss lagen sowohl ein Antrag der CDU als auch der Linken vor. Beiden gemeinsam war die Frage, zu erfahren, was genau in den Kleingärten los ist. Axel Zabe, dessen Kleingartenverein von 1897 mit 2400 Gärten einer der größten im Verband ist, hatte beklagt, dass einige Kleingärtner mit Migrationshintergrund Regeln missachteten, weshalb er Ausländern "in bestimmten Bereichen" keine Parzellen mehr geben will. Der Kreisverband, der etwa 10 000 Kleingärtner in 26 Vereinen vertritt, sah sich, wie berichtet, durch Zabes Darstellung in Medienberichten in ein falsches Licht gerückt. Es gebe zwar Spannungen in einigen Vereinen, aber in den meisten laufe es ruhig, wiederholte Verbandschef Werner Müller im Ausschuss (http://www.kn-online.de/Kiel/Kleingaertner-in-Kiel-Kreisverband-gegen-Axel-Zabe).
CDU-Baupolitiker Florian Weigel begründete, warum seine Fraktion von der Verwaltung ein Beratungskonzept mit Unterstützungsangeboten und einen detaillierten Bericht über die Lage wünscht: Dabei sei darzulegen, welche Integrationsleistungen erfolgt seien und wo Probleme bestünden.
Die Linke fordert den Rücktritt von Axel Zabe
Die Linke drängt auf ein interkulturelles Kleingartenkonzept nach dem Vorbild Hannovers. Ihre Forderung nach Zabes Rücktritt wegen dessen „rassistischer Bemerkungen“ stieß auf Kritik. Sogar Werner Müller will dessen Rücktritt nicht. Er hält es jedoch für sinnvoll, dass der Verein sich verkleinert, weil die Vorstandsarbeit bei der Größe nicht zu bewältigen sei und an der Basis vorbeilaufe, da es keine Versammlungen für Mitglieder gebe.
Ampelbündnis will Vereine zum Gespräch einladen
Axel Zabe weist solche Kritik auf Anfrage entschieden zurück: Wegen der Größe des Vereins ist es demnach gesetzlich geregelt, dass jede der 54 Anlagen einen Vertreter zu einer Jahreshauptversammlung schickt. Er bleibt bei seiner Meinung, dass vieles im Argen liegt: „Ist es schon Rassismus, wenn ich dann um Hilfe bitte?“, wehrt er sich gegen die Vorwürfe der Linken. Die Ampelmehrheit von SPD, Grünen und FDP kündigte Gespräche auch mit einzelnen Vereinen an. Da noch unklar ist, in welchem Rahmen das ablaufen soll, wurde der CDU-Antrag bis maximal sechs Monate zurückgestellt.