Vom Schwedenkai ins Nordlicht

Lastwagen, ein Kran und die Feuerwehr: Der besondere Umzug des Kieler Impfzentrums

Am Montag transportierte die Feuerwehr Kiel die zuvor abgebauten Messewände für die Impfkabinen zum neuen Impfzentrum im Nordlicht.

Am Montag transportierte die Feuerwehr Kiel die zuvor abgebauten Messewände für die Impfkabinen zum neuen Impfzentrum im Nordlicht.

Kiel. Ein Kran greift sich Paletten, zwei Lkw werden beladen, die Feuerwehr ist vor Ort: Wer an diesem Montagmorgen Ende April am Schwedenkai vorbeigeht, wird Zeuge einer logistischen Herausforderung. Es ist der Beginn der Mission Impfzentrum-Umzug.

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Von Montag bis Donnerstag bauten unter anderem die Kieler Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz das Kieler Impfzentrum im Stena-Terminal ab und am neuen Standort im Nordlicht wieder auf. Am Freitag heißt es: „Mission erfolgreich!“ Dann eröffnet das neue Kieler Impfzentrum – nach einem besonderen Umzug, der in mehreren Etappen ablief.

Impfzentrum Kiel: Auszug dauerte nur vier Stunden

Montag, 12.20 Uhr. Ein Mitarbeiter der Kieler Berufsfeuerwehr schiebt eine Palette mit Desinfektionsmittelspendern Richtung Aufzug am Schwedenkai. Es ist die letzte. Auf dem Boden liegen verstreut noch einige Kabel, ansonsten ist der Raum nahezu leer. Nichts erinnert mehr an das Impfzentrum, das hier – mit kurzer Unterbrechung – mehr als ein Jahr gastierte.

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Nur vier Stunden haben zwölf Feuerwehrleute am Montagmorgen gebraucht, um die bereits gepackten Umzugskartons wegzubringen, Liegen einzupacken, die aus hohen Messewänden bestehenden Impfkabinen abzubauen und draußen mit einem Kran in ein Transportfahrzeug zu hieven. „Deutlich schneller als erwartet“, kommentiert Björn Schröder, organisatorischer Leiter des Impfzentrums, das. Das Ende der ersten Umzugs-Etappe.

Impfzentrum zieht in ehemalige Ladenfläche von Karstadt Sports

Etwa 200.000 Impfungen wurden am Schwedenkai seit der Eröffnung im Januar 2021 verabreicht. Ende September schloss das Impfzentrum auf Anweisung des Landes, nur um zwei Monate später wieder zu öffnen. In der Zeit wurde schon einmal alles abgebaut, der Wiederaufbau fand auf einer etwas kleineren Fläche am Schwedenkai statt. Die Feuerwehr hat also schon Erfahrungen gesammelt, wie man ein Impfzentrum umbaut.

Weit müssen die beiden Lkw nicht zum neuen Standort im Nordlicht fahren. Nach zwei Fahrten ist ein Großteil der Ausrüstung angekommen, die Paletten werden in das Gebäude geschoben, in dem bis Herbst 2020 Karstadt Sports untergebracht war. Daran erinnern nicht nur die vielen Verkaufsregale, sondern auch die Schilder an den Wänden.

Auch Schaufensterpuppen sind noch im Impfzentrum

Nun startet die zweite Etappe: ein ehemaliges Sportbekleidungsgeschäft in ein Impfzentrum zu verwandeln. Erst die Einrichtung, dann die Technik, lautet das Motto. Der Dienstag wird zum großen Aufbautag.

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Morgens um zehn sind rund ein Dutzend Menschen am Werkeln. Sie bauen Tische auf, packen Umzugskartons aus, und errichten ein besonders prägendes Element: die mehr als zwei Meter hohen, weißen Messewände landen Stück für Stück wieder in ihren Metallhalterungen und bilden die sechs Impfkabinen.

Vier Tage in der Woche geöffnet

Die Öffnungszeiten bleiben auch am neuen Standort gleich: Das Kieler Impfzentrum hat mittwochs bis sonnabends von 10.30 bis 19.30 Uhr geöffnet. Wer sich impfen lassen will, kann sonnabends auch unangemeldet vorbeikommen. Das Impfzentrum in Kiel soll bis mindestens Ende dieses Jahres betrieben werden.

Die übrigen Messewände formen im hinteren Bereich des Raumes eine Trennwand. Dahinter stapeln sich Verkaufsregale und Schaufensterpuppen – Überbleibsel aus der Zeit vor dem Impfzentrum. „Die gehören dem Center-Management vom Nordlicht“, erklärt Schröder. Deswegen werden sie weiter in der großen Ladenfläche gelagert, versteckt vor den Augen der Impfwilligen.

Am dritten Tag wird die Technik im Impfzentrum eingerichtet

Mittwoch, Tag drei des Umzug-Marathons. Während am leergeräumten Schwedenkai ein mobiles Impfteam zum Einsatz kommt, startet im Nordlicht die nächste Etappe. Etliche Kabel pflastern den Boden vor der ehemaligen Kasse, die im neuen Impfzentrum als Anmeldeschalter fungiert. Heute ist die IT dran. Die ausgepackten Computer werden mit Strom versorgt und eingerichtet.

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Nebenbei fallen viele weitere Arbeiten an. Schröders Kollegen stellen sich auf Leitern und hängen Schilder auf, reinigen Stellwände, sorgen dafür, dass sich das ehemalige Kaufhaus auch optisch immer mehr in ein Impfzentrum verwandelt. Und die Desinfektionsmittelspender? Sind wieder fast als letztes dran. Weil sie auf einem besonderen Bodenbelag stehen, werden sie erst nach der Grundreinigung aufgebaut.

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Schröder ist zufrieden. Einen Tag früher als geplant nimmt das Impfzentrum finale Formen an. Die logistische Herausforderung ist geschafft. Nach einem letzten Testdurchlauf kann die Eröffnung am Freitag kommen – nun gastiert das Impfzentrum bis Ende des Jahres mitten in der Kieler Innenstadt.

Von Jonas Bickel und Frank Peter (Fotos)

KN

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