Das achttägige jüdische Lichterfest Chanukka erinnert an die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahr 165 vor Christus. Überall auf der Welt werden in diesen Tagen Chanukkaleuchter entzündet, traditionell auch am Brandenburger Tor in Berlin, in Paris, London und Washington. Zum ersten Mal in der Geschichte auch im Kieler Rathaus.
Kiel. Im Zimmer des Oberbürgermeisters duftet es nach Kerzenwachs, es gibt koscheres Gebäck, und Rabbiner Isak Aasvestad singt Segenssprüche auf Hebräisch. Alle Männer tragen eine Kippa – auch Ulf Kämpfer und seine Mitarbeiter. Zum ersten Mal in der Geschichte des Kieler Rathauses werde im Amtszimmer des OB das jüdische Lichterfest Chanukka gefeiert, vermutet der Oberbürgermeister und ergänzt: „Es ist eine große Ehre. Man kann sagen: Es wird auch Zeit.“
Die Idee zu dem kleinen Chanukka-Festakt hatte Ruth Ur, die Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem in Berlin. Gemeinsam mit den Kieler Nachrichten und den beiden jüdischen Gemeinden in Kiel hat der Freundeskreis das Projekt „Licht zeigen“ ins Leben gerufen.