Seeburg Kiel soll Uni-Flaggschiff werden
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Für die Campus Suite in Kiel wird hier schon losgelegt: Vor der Seeburg entsteht bereits eine neue Außenfläche.
© Quelle: Frank Peter
Kiel. Die Uni Kiel sieht die Seeburg als "Denkraum". Hier soll eine begeisternde Ausstellungsfläche in einem sehenswerten Gebäude entstehen. Visionäre Entwürfe zeigen ein Glaskuppeldach, das noch ausufernder ist als das des Reichstags. Uni-Baumeister Uwe Pfründer betont allerdings, dass eher das inhaltliche Ziel feststeht als das bauliche. "Wir könnten hier Forschung ausstellen, in einem ganz frühen Stadium", kann sich Uni-Sprecher Boris Pawlowski visionäre Präsentationen vorstellen. Vielleicht ist sogar ein gläsernes Labor möglich? Veranstaltungen könnten in den Sälen oder im Foyer über die Bühne gehen. Und vor dem Gebäude greift die Campus Suite an: Der Caterer will in Glaspavillons servieren.
CAU Kiel: Lutz Kipp will einen "Wow-Effekt"
40 Millionen Euro soll der Umbau kosten – Kipp hatte auf den Exzellenz-Titel gesetzt, um Fundraising zu erleichtern. Jetzt muss das Geld anders zusammenkommen. Mit drei bis vier Baujahren rechnet die Uni. "Es könnte auch sein, dass wir feststellen, dass neu gebaut werden muss", sagt Pfründer. Glas und Transparenz seien in jedem Fall eine Maxime: "Das muss einen Wow-Effekt erzeugen", so Kipp.
Ja, es gab einige Probleme mit dem Seehafen – dessen Landstromanlage am Ostseekai hätte den Blick verstellt. Doch inzwischen habe man sich geeinigt, dass deren Konstruktion flacher wird, betonen die Uni-Verantwortlichen. "Vielleicht bleiben durch die Seeburg auch mal ein paar Kreuzfahrgäste in Kiel", prognostiziert Lutz Kipp, da ansonsten viele Reisebusse nach Lübeck oder Hamburg abfahren.
Zukunft und Historie in der Seeburg Kiel
Abgefahrene Formate sollen in der Seeburg ebenso Platz finden wie die Historie: "Dort hat die Geschichte der Universität begonnen", sagt Uwe Pfründer, und denkt an mehr Vernetzung zu den benachbarten Gropius-Bauten oder der Kunsthalle. Und: "Es gibt heute keinen Ort, der die Geschichte der Universität zeigt", sieht Boris Pawlowski museales Potenzial. Egal ob als Ausstellungs-, Veranstaltungs- oder Fortbildungszentrum, die Seeburg soll als visionärer Baustein der Science City gesetzt werden. Die Uni Kiel hofft auf eine Übereinkunft mit den derzeitigen Nutzern der Rudervereine und Wassersportler. Fehlt nur noch das Geld, das Kipp nicht vom Land erwarten kann. Ob ein Fundraising ohne Exzellenz zum Ziel führt, wird sich zeigen. Den Willen zur neuen Seeburg gibt es jedenfalls: "Wenn das Geld kommt, geht es sofort los", sagt Kipp.
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KN