So will Kiels Verwaltung digital werden
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Dieses Bild gestapelter Akten auf Behördenschreibtischen soll spätestens in ein paar Jahren die Ausnahme sein, wenn Kieler Rathausmitarbeiter hauptsächlich digitalisierte E-Akten am Computer bearbeiten.
© Quelle: Sven Janssen
Kiel. Ab wann was genau möglich ist, darüber können sich Kieler Bürger jetzt auch online informieren. Auf einer eigens dafür eingerichteten Homepage dokumentiert die Stadt fortlaufend den aktuellen Stand der Digitalisierung von Dienstleistungen, Beratungen oder Informationen in insgesamt zehn "Handlungsfeldern": digitale Dienstleistungen, digitale Verwaltung, intelligente Mobilität, digitale Wirtschaft, digitale Kreativität und Kultur, Tourismus&Standortmarketing, digitale Kompetenz, digitale Infrastruktur und Open Data.
"Mit dieser Strategie möchte die Landeshauptstadt eine digitale Vision für Kiel entwickeln und einen Weg aufzeigen, der Digitalisierung erlebbar und verständlich macht", betonte der OB, machte aber gleichzeitig deutlich: "Wir wollen keine digitale Spaltung der Stadt." Im Klartext bedeutet das: Die Stadt bietet auch in der digitalen Zukunft alle Dienstleistungen auch weiterhin analog an. Niemand werde gezwungen, seine Daten elektronisch zu übermitteln.
Noch fehlen rechtliche Grundlagen zur elektronischen Identifikation
Wann sich Bürger welche Behördengänge ersparen könnten, vermochte der seit Jahresanfang amtierende Chief Digital Officer (CDO) der Stadt, Jonas Dageförde, noch nicht zu sagen: "In vielen Bereichen stehen wir da noch am Anfang." Ursache dafür seien aber keine technischen, sondern vor allem rechtliche Gründe. Hier müsse der Gesetzgeber noch Klarheit darüber schaffen, wie die elektronische Identifikation von Antragsstellern funktionieren könne.
Trotzdem tickt auch für die Kieler Stadtverwaltung die Digitalisierungs-Uhr. Denn laut dem Online-Zugangsgesetz des Bundes müssen die Kommunen rund 100 ihrer Dienstleistungen bis Ende 2022 auch elektronisch anbieten. "Das setzt uns natürlich unter einen gewissen Druck", erklärte Kämpfer: "Unsere Digitale Strategie wird uns aber bei der möglichst fristgerechten Umsetzung der Ziele helfen. Und einige davon haben wir auch schon erreicht."
Einige Projekte der Stadt sind schon online
Entsprechende Beispiele bereits umgesetzter Digitalisierungsprojekte listet die Homepage der Stadt schon auf: Bereits online (seit Juni 2018) ist das Pilotprojekt "Chatbot Govii", das rund um die Uhr einen "einfachen Zugang zu Bürgerdiensten und anderen Informationen der Stadt in Form einer "Chat-Interaktion" ermöglicht. Ebenfalls online sind die Familien-App (Freizeit-, Beratungs-, Betreuungs- und Bildungsangebote) oder der Kiel-Kompass als Orientierungshilfe für Neu-Kieler.
Noch In der Projektphase (bis Ende 2019) befindet sich zum Beispiel die Mängelmelde-App, mit der Bürger Schäden oder illegale Müllablagerungen melden können oder dem Aufbau einer mobilen App (bis Ende 2020) zum Aufbau eines regionalen Bike-Sharing mit 30 Stationen uns bis zu 500 elektronisch buchbaren Fahrrädern. Eine elektronische Ticketkontrolle in Bussen per Barcode soll bereits Ende 2019 eingeführt werden.
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KN