Stadt schafft neue Badestelle
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Solche Dalben wie beim Bootssteg sollen auch den neuen Badesteg im Fördeboden verankern. Axel Bauerdorf (Kiel Marketing) und Sportdezernent Gerwin Stöcken nahmen das neue Badeareal in Augenschein, bevor es am Freitag eröffnet wird.
© Quelle: Frank Peter
Kiel. Am Mittwoch rückt vor dem Camp in Kiel aber erst einmal schweres Gerät an, um die zwei Dalben in den Fördeboden zu rammen, an dem der rund 20 Meter lange Badesteg befestigt wird.
Erreichbar ist dieser Steg von der Kaimauer aus über eine Alu-Brücke. Dass sie für viele Rolli-Fahrer allerdings zu steil sein dürfte, ist Sportdezernent Gerwin Stöcken bewusst: „Bis die neue Badestelle barrierefrei ist, wird es aber noch etwas dauern.“ Denn dafür müsse erst noch eine Zugangsrampe mit weniger Gefälle an der Kaimauer entlang installiert werden.
Kiel: Nur Schwimmer dürfen die neue Badestelle nutzen
Außerdem gibt es noch eine weitere Einschränkung zur Nutzung des von Bojen begrenzten rund 1200 Quadratmeter großen Badeareals: „Die Nutzer müssen unbedingt schwimmen können“, betont Stöcken. Schließlich reiche das Fördewasser an dieser Stelle mindestens zwei Meter tief.
Auch hier kann man in Kiel "Open Air" im Meer baden
Die Eröffnung der neuen Badestelle ist am Freitag, 26. Juli, um 14 Uhr geplant. Zunächst wird es nach Angaben der Stadt eine vorläufige Zuwegung von der Kiellinie herunter zum Badespaß geben. Nach Auftragsvergabe soll der eigentlich geplante barrierefreie Zugang zeitnah gebaut werden und spätestens zur Badesaison 2020 zur Verfügung stehen. Wer in der Förde baden will, kann darüber hinaus das Seebad Düsternbrook, den Strand in Schilksee oder Falckensteiner Strand nutzen. Der Ostufer-Strand Hasselfelde in Dietrichsdorf biete die Bademöglichkeit mit dem schönsten Kiel-Blick.
Eine Badeaufsicht durch Mitarbeiter des 24/7-Segelcamps soll es zumindest stundenweise geben. Wann und wie genau das organisiert werden könnte, vermag Kiel-Marketing-Prokurist Axel Bauerdorf aber noch nicht zu sagen: „Das wird davon abhängen, zu welchen Zeiten und von wie vielen Besuchern die Badestelle genutzt wird.“
Kiellinie: Wassersportangebote sollen noch hinzukommen
Sicher sei nur, dass die Mitarbeiter des von Kiel Marketing organisierten Segelcamps die neue Badestelle im Blick behielten und sie im Auftrag der Stadt als „Kümmerer“ fungierten. So können Badegäste zum Beispiel die Toiletten des Segelcamps nutzen, sich dort mit Speisen und Getränken versorgen sowie die angrenzende Wiese für Sonnenbäder nutzen.
Auch die kühlenden Angebote sollen künftig über das reine Baden noch hinausgehen – zum Beispiel mit Wassersportangeboten wie Stand-Up-Paddling. Als Kooperationspartner dafür habe sich der Kieler Männerturnverein (KMTV) angeboten.
Welche Angebote der Sportverein an der Badestelle wann realisiere, steht nach Angaben von Axel Bauerdorf aber noch nicht fest. Auch das zeige sich erst, wenn der Badebetrieb richtig angelaufen sei: „Fest steht allerdings, dass alle Angebote auf jeden Fall kostenlos sein werden.“
Im letzten Jahr gab's Ärger ums "Wildbaden" in der Förde in Kiel
Kostenfreie Abkühlung suchten viele Kieler auch schon an den Hitzetagen im vergangenen Jahr – und sorgten damit auch für reichlich Ärger (wir berichteten mehrfach). Zum Beispiel bei den Wassersportvereinen, die an der Kiellinie regelmäßig ihre Boote ins Wasser lassen und sich dabei von Fördebadern massiv gestört fühlten.
Auch der Stadt bereitete das eigentlich verbotene "Wildbaden" in der Förde große Sorgen. Besonders Tolldreiste wagten sich sogar gefährlich nah an die Fahrrinnen großer Schiffe heran. Trotzdem verzichtete die Stadt aber auf Sanktionierung dieser eigentlich verbotenen Aktionen.
Stadt Kiel kündigt schärfere Kontrollen beim Fördebaden an
Zumindest für das neue von Gelbkreuzbojen markierte Areal an der Kiellinie hebt die Stadt dieses grundsätzliche Badeverbot im Hafenbereich zwar jetzt auf. Im Gegenzug will sie es aber nicht länger hinnehmen, dass die Förde außerhalb dieser legalisierten Zone weiterhin zur Abkühlung genutzt wird.
„Wir werden in Zukunft kontrollieren, ob das grundsätzliche Badeverbot außerhalb der Badestelle auch eingehalten wird“, kündigt Gerwin Stöcken eine härtere Gangart als im vergangenen Jahr beim Umgang mit „Wildbadern“ an. Denn die Stadt Kiel nehme es nicht länger hin, dass sich Menschen trotz verständlicher Abkühlungsversuche in Lebensgefahr brächten. Schließlich sei das ja jetzt durch die neue legale Badestelle auch nicht mehr nötig.
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KN