In Kiel mietet jeder Siebte pro Jahr eine neue Wohnung, doch ein günstiges Zuhause ist nicht leicht zu finden. Fündig werden Menschen, deren Miete das Amt zahlt, etwa im Stadtteil Mettenhof.
„Pleiten, Pech und Pannen auf Kosten der Betroffen“, so lautet der Vorwurf der Linken. Die Grünen klagen: „Nicht nachvollziehbar und nicht schlüssig.“ Und selbst der Verantwortliche, Sozialdezernent Gerwin Stöcken (SPD), gibt zu: „Das ganze Verfahren ist vergurkt.“ Es geht um die Mietobergrenzen.
Kiel.Seit Dezember 2016 gelten die alten Mietobergrenzen (MOG) in Kiel nicht mehr. Über ein Jahr brauchte die Verwaltung, um sie neu zu errechnen. Betroffen von der Hängepartie sind bis zu 18.778 Kieler Haushalte, deren Wohnungsmieten von der Stadt bezahlt werden. Gezwungen durch eine richterliche Fristsetzung hat die Ratsversammlung am Donnerstag neue Obergrenzen rückwirkend ab Januar 2017 mit den Stimmen von SPD und CDU verabschiedet. Demnach haben sich die Mieten für Wohnungen zwischen 50 und 60 Quadratmeter seit 2014 nicht verteuert. Das sorgt für neuen Streit.