Ärger mit Denkmalschutz

Studenten starten Online-Petition

Foto: Clara Döge (25) ist Mitglied im Asta und Referentin für Infrastruktur. Die Auflagen des Denkmalschutzes gegen die Fahrradstation vor der Mensa kann sie nicht nachvollziehen.

Clara Döge (25) ist Mitglied im Asta und Referentin für Infrastruktur. Die Auflagen des Denkmalschutzes gegen die Fahrradstation vor der Mensa kann sie nicht nachvollziehen.

Kiel. Der Denkmalschutz verbiete nahezu alles, lautet die Kritik. Mehr als 1800 Unterschriften hatte die Petition bis Redaktionsschluss bereits gesammelt. Nach Ansicht der Denkmalschützer ist die Radstation vor der Mensa 1 am Westring nicht denkmalverträglich und darf nicht stehen bleiben. Der Asta protestierte, Landespolitiker kritisierten den Denkmalschutz, die NDR-Satiresendung „Extra 3“ erklärte den Zwist zum „realen Wahnsinn“. Nun sammeln die Studenten Unterschriften für den Erhalt der Fahrradstation.

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Inzwischen geht es um mehr als die Radstation

Doch eigentlich geht es mittlerweile um mehr als nur die Fahrradstation. „Natürlich kann man darüber streiten, ob die denkmalgeschützten Gebäude der Uni hübsch sind oder nicht, aber grundsätzlich ist Denkmalschutz wichtig, denn er ist ein Zeichen von Kultur und Zeitgeist“, sagt Clara Döge vom Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta). „Aber man muss eine gesunde Balance finden zwischen Denkmalschutz und dem Anspruch, ein Gebäude auch nutzen und darin leben zu können.“ In diesem Sinne sei der Denkmalschutz zu streng mit den Studenten. Und besonders deutlich werde das eben am Beispiel der Fahrradstation.

Weil die Station an ihrer jetzigen Stelle laut Denkmalschützern den Ensemble-Charakter des Uni-Campus stört, soll sie weichen – und die Behörde hat auch einen Vorschlag, wohin: neben den Müllplatz. „Mit dieser Alternative sind wir sehr unglücklich. Man kann sich ja vorstellen, wie es dort – gerade im Sommer – riecht“, so Döge. „Und außerdem ist es dort immer schattig. Es ist schlicht zu dunkel, um dort sein Rad zu reparieren.“ Die Studenten haben eine alternative Alternative für die Station vorgeschlagen – doch auch hier hat der Denkmalschutz Bedenken: „Wir dürfen die Station nur dann an unseren Alternativ-Ort stellen, wenn wir sie grau lackieren“, erzählt Döge. „Wir finden diesen Platz gut, weil es hier hell ist und jeder Student die Station auf Anhieb sieht. Der Denkmalschutz will aber, dass man die Station eben nicht sieht, daher soll sie grau sein, damit sie ins Ensemble passt.“

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Baudezernentin will die Beteiligten an einen Tisch holen

Kiels Baudezernentin Doris Grondke will die Beteiligten nun an einen Tisch holen. Am 27. Juni wollen die Denkmalschützer von Stadt und Land, das Studentenwerk, Gebäudemanagement der CAU und des Landes sowie der Studierendenausschuss gemeinsam eine Lösung finden.

KN

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