Kieler Grünanlagen

Verstoß gegen Radfahrverbot im Schrevenpark: Gänseküken getötet

Das Fahrradfahren in den Parkanlagen der Stadt ist verboten. Viele Radfahrer ignorieren das. Gelegentlich kommen Tiere dadurch zu Schaden.

Das Fahrradfahren in den Parkanlagen der Stadt ist verboten. Viele Radfahrer ignorieren das. Gelegentlich kommen Tiere dadurch zu Schaden.

Kiel. In den städtischen Grünanlagen sind derzeit viele Gänse mit ihren Jungtieren unterwegs. Nachdem im Schrevenpark ein Küken von einem Fahrrad überfahren wurde, hat die Stadt Kiel in den sozialen Medien zu mehr Rücksicht auf die Tiere aufgerufen und nachdrücklich an das Radfahrverbot in den Parkanlagen erinnert.

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Eine Passantin hatte vergangene Woche im Schrevenpark beobachtet, wie ein Kanadagänseküken von einem Fahrradfahrer erwischt wurde und den Vorfall per E-Mail an die Stadt gemeldet. Ihrem Bericht an den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) zufolge kümmerten sich zwar mehrere Parkbesucher sofort um das angefahrene Gössel und überlegten, eine Tierschutzorganisation hinzuziehen, dennoch sei das Küken an seinen Verletzungen gestorben. „Der Radfahrer selbst ist nach dem Vorfall weitergefahren und ist unbekannt“, heißt es von der Pressestelle der Stadt.

Meldungen über tote Tiere sind die Ausnahme, Beschwerden über Rowdie-Radler häufig

Meldungen über tote Tiere erreichten den Ordnungsdienst eher selten, dieses Jahr sei es das erste Mal gewesen. „Meldungen über rücksichtsloses Verhalten von Radfahrenden in Grünflächen erhalten das Grünflächenamt und der KOD allerdings mehrmals monatlich“, so ein Sprecher. Ein großer Teil der Beschwerden beziehe sich auf den Schrevenpark, vereinzelt gingen sie auch über Radfahrer in anderen Grünanlagen ein. Vor allem bei schneller Geschwindigkeit ist es nicht nur gefährlich für Tiere, sondern auch für spielende Kinder oder Spaziergänger.

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Nach Paragraf 4 der Grünflächensatzung der Stadt Kiel ist es im Schrevenpark genauso wie zum Beispiel im Hiroshimapark oder im Schützenpark zum Schutz der Grünflächen, Menschen und Tiere untersagt, Fahrrad zu fahren. So steht es auch auf den kleinen, grünen Schildern an den Parkeingängen. Das Verbot „Radfahren nicht erlaubt“ findet sich dort zwischen den Hinweisen, dass Hunde anzuleinen sind und Wasservögel nicht gefüttert werden sollen.

Auf den grünen Schildern an den Parkeingängen ist zwischen anderen Regeln aufgeführt, dass Radfahren nicht erlaubt ist. Ein größeres, auffälligeres Verbotsschild gibt es allerdings nicht.

Auf den grünen Schildern an den Parkeingängen ist zwischen anderen Regeln aufgeführt, dass Radfahren nicht erlaubt ist. Ein größeres, auffälligeres Verbotsschild gibt es allerdings nicht.

An die Regel halten sich jedoch offenbar viele nicht. Allein bei einem halbstündigen Aufenthalt im Schrevenpark sausten auf einem Weg sieben Fahrräder und ein E-Roller vorbei. Dabei droht keine unerhebliche Strafe: Laut Stadt handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeldern bis zu 1000 Euro geahndet werden kann.

Gegen das Radfahren im Schrevenpark: Stadt plant Plakataktion im Juni

Auf Instagram geben Bürgerinnen und Bürger unter dem Post der Stadt zu bedenken, dass das Verbot auf den Schildern möglicherweise zu unscheinbar ist und diese teilweise übersprüht seien. Auch vermehrte Kontrollgänge des Ordnungsdienstes werden gefordert. Dieser wird der Stadt zufolge bereits täglich zu unterschiedlichen Zeiten getan. „Grundsätzlich erscheint eine Ausweitung der Beschilderung sinnvoll“, gibt die Stadt zu.

Bereits unabhängig von dem Küken-Vorfall sei für den Beschwerdeschwerpunkt im Schrevenpark eine Aktion mit Plakaten geplant worden, die auf die Gefahren durch das Radfahren hinweisen sollen. Die Plakate sollen im Juni aufgehängt werden.

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In der Vergangenheit sorgten Gänse- oder Entenfamilien auch ab und zu für Blaulichteinsätze, wenn sie abseits der Parks im Straßenverkehr unterwegs waren. Im Mai 2022 hatte die Polizei Gänseeltern und ihre sechs Küken über die Eckernförder Straße eskortiert, wenige Tage zuvor hatten Beamte eine Entenfamilie über die B76 geleitet.

Laut Polizeisprecherin Eva Rechtien rufen regelmäßig Passanten bei der Leitstelle an, wenn sie Tierfamilien im Verkehr entdecken. „Im Mai war das bisher auf der Ikea-Kreuzung und in Gaarden einmal der Fall.“ Dass es derzeit allerdings vermehrt zu Unfällen mit Gänsen kommt, die auf Radwege oder Straßen laufen, beobachtet die Polizei nicht. Das werde aber vermutlich auch nicht immer gemeldet.

KN

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