Schleswig-Holstein bangt

Schweres Erdbeben in der Türkei trifft auch Kiels Partnerstadt Hatay

Ein Bild der Verwüstung: Auch die Partnerstadt von Kiel „Hatay“ hat das schwere Erdbeben in der Türkei schwer getroffen.

Ein Bild der Verwüstung: Auch die Partnerstadt von Kiel „Hatay“ hat das schwere Erdbeben in der Türkei schwer getroffen.

Istanbul/Kiel. Es ist eine der schwersten Erdbeben-Katastrophen der letzten Jahrzehnte: Nach mehreren Beben in der Südtürkei und Nordsyrien werden am Montag mehrere Tausend Tote befürchtet. Auch die Partnerstadt von Kiel „Hatay“ ist schwer getroffen.

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Die Zahl der Erdbeben-Opfer wurde bis zum späten Montagnachmittag mit 2400 angegeben – doch das tatsächliche Ausmaß des Bebens dürfte weitaus größer sein. Noch sind viele Hundert Menschen verschüttet. Rund 12 000 Menschen in der Türkei und in Syrien wurden nach bisherigen Informationen verletzt. Im Katastrophengebiet, in dem Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien Schutz gesucht haben, herrscht Frost. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind in beiden Ländern Tausende obdachlos geworden.

Betroffenheit in Schleswig-Holstein ist groß

Auch über das Erdbeben in Hatay herrscht Betroffenheit in der Landeshauptstadt Kiel: „Mit Entsetzen habe ich heute die Meldung erhalten, dass sich in der Türkei ein schweres Erdbeben ereignet hat“, sagte Stadtpräsident Hans-Werner Tovar (SPD). „Auch unsere Partnerstadt Hatay hat Tote und Verletzte zu beklagen. Wir sind bei ihren Angehörigen und bei den Verletzten, und teilen ihre Trauer“, so Tovar weiter.

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Laut Sprecherin Kerstin Graupner hat die Landeshauptstadt am Montag bereits Kontakt zur Verwaltung der Partnerstadt Hatay aufgenommen. Von dort hieß es, das Erdbeben in Hatay hätte die türkische Stadt stark betroffen. Auch ein Krankenhaus und eine Schule seien bei dem Erdbeben in Hatay zerstört worden. Derzeit werde im Kieler Rathaus geprüft, wie Hilfe über die offiziellen Spendenkonten hinaus geleistet werden könne, so Graupner.

Türkspor Kiel – Jeder Zweite hat einen Verwandten in der vom Erdbeben betroffenen Region

Wie viele starke menschliche Bezüge es zwischen Kiel und der Bebenregion gibt, rechnet Kerem Bayrak am Beispiel des Inter Türkspor Kiel vor. Von den 500 Mitgliedern des Vereins habe nahezu jedes zweite Verwandte oder Freunde in der vom Erdstoß betroffenen Gegend, schätzt der Kassenwart des Sportvereins. Entsprechend groß ist die Sorge um die Betroffenen, zumal Telefon und Internet längst nicht überall funktionierten. Hinzu kommt das Bedürfnis, Hilfe zu leisten. „Wir müssen uns erst noch sortieren“, gibt Bayrak zu. Die eigenen Möglichkeiten ausloten und zugleich Kontakt mit anderen Organisationen aufnehmen, das stand auf der Tagesordnung einer für Montagabend anberaumten Vorstandssitzung des in Kiel-Gaarden ansässigen Vereins.

Serpil Midyatli bangte nach dem Beben in der Türkei um ihre Cousine

Schleswig-Holsteins SPD-Landeschefin Serpil Midyatli äußerte sich ebenfalls bestürzt. Ihre Familie stammt aus der vom Erdbeben betroffenen Region. Bis zum Nachmittag sei das Schicksal einer Cousine unklar gewesen, deren Haus in der Türkei eingestürzt war. Nachbarn hätten sie aber sicher untergebracht. „Ich bin mit meinen Gedanken bei den Angehörigen, die geliebte Menschen verloren haben“, sagte Midyatli. Sie gehe von deutlich höheren Opferzahlen aus, als sie die Behörden derzeit veröffentlichen. „In der Türkei herrscht tiefster Winter, die Menschen dürfen die ersten zehn Tage nach dem Erdbeben nicht in ihre Häuser, es fehlt an allem, auch an warmen Decken und Lebensmitteln. Die Türkei braucht unsere Hilfe.“

Technisches Hilfswerk bereitet sich auf möglichen Einsatz in der Erdbeben-Region vor

In Schleswig-Holstein bereitet sich bereits das Technische Hilfswerk auf einen möglichen Einsatz vor. Man habe bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Vorabfragen gestartet, um herauszufinden, wer kurzfristig in die Erdbebenregion reisen könnte, sagte Sprecher Emanuel Jaschko. Polen, Rumänien und die Niederlande hätten bereits Teams entsandt, die verschüttete Personen in eingestürzten Bauwerken lokalisieren, befreien und medizinisch versorgen sollen. Das THW (Technisches Hilfswerk) konzentriere sich bei seinen Vorbereitungen derzeit auf die Wasserversorgung und die Versorgung mit Hilfsgütern.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach vom schwersten Beben in der Türkei seit 1939. Nach Angaben von EU-Vertretern war es eines der stärksten Erdbeben der Region in mehr als 100 Jahren.

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Hier können Sie für die Opfer vom Erdbeben spenden

  • Geld spenden für Hatay über die Aktion von „KN hilft“ mit dem Betreff „Hatay in Not“ auf folgendes Konto: „KN hilft“, IBAN DE 05 2105 0170 1400 2620 00 – Wenn Sie eine Spendenbescheinigung benötigen, geben Sie bitte Ihren Namen und Ihre Anschrift in der Überweisung an.
  • Das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ bittet dringend um Spenden für die Opfer vom Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Die IBAN des Spendenkontos lautet: DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien.

KN

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