Newsletter „Kiel mittendrin“

Und immer wieder geht es ums Parken

Liebe Leserinnen und Leser,

schon wieder eine Parkdebatte? Das Thema Auto und Kieler Innenstadt wird uns weiter beschäftigen. Weil es immer mehr Autos in Kiel gibt, weil sich das Geschäftsmodell der Innenstadt - zum Teil schmerzhaft - ändert. Und weil Radfahrer, Fußgänger, Geschäftsleute, Busfahrer und Kommunalpolitiker alle ihren eigenen Blick auf die Verkehrssituation an der Förde haben. Mein Kollege Jonas Bickel war am vergangenen Sonnabend unterwegs und hat viele Zahlen zusammengetragen. Das Ergebnis: Zu wenig Parkplätze gibt es in Kiel nur an wenigen Tagen im Jahr. Streiten lässt sich allenfalls über die Kosten, Kontrollen und Komfort. Es geht in der Parkdebatte um Stellschrauben, an denen die Politik drehen kann und auch drehen sollte. Die Krise der Innenstadt jedoch, die viel mit Online-Handel und verändertem Freizeitverhalten zu tun hat, ließe sich vermutlich auch nicht lösen, wenn der Kleine Kiel zugeschüttet und als kostenfreie Parkflächen angeboten werden würde.

Parkschein ziehen am Fleethörn – auf den bewirtschafteten Parkplätzen am Straßenrand in der Kieler Innenstadt ist die erste halbe Stunde kostenlos.

Parkschein ziehen am Fleethörn – auf den bewirtschafteten Parkplätzen am Straßenrand in der Kieler Innenstadt ist die erste halbe Stunde kostenlos.

Wie sehr der Blick auf das Thema Verkehr von der persönlichen Perspektive geprägt ist, zeigt auch die Beschwerde aus dem Seniorenbeirat. Der schaut weniger auf die Kosten als auf die Ausstattung: zu eng, zu dunkel und nicht barrierefrei - so lautet die Kritik aus dem Gremium. Die simple und nachvollziehbare Idee, Parkraum am Straßenrand zu verringern, um die Flächen in Parkhäusern besser zu nutzen, könnte zu Lasten der älteren Menschen gehen, die sich in den verwinkelten Bereichen nicht wohl fühlen und für die jeder zusätzliche Meter auf dem Weg in die Geschäfte eine Belastung ist. Ein bisschen mehr Verständnis für die Sorgen der Mitmenschen würde schon helfen, damit die Parkdebatte nicht ständig entlang der selben ideologischen Gräben verläuft.

Zumindest in den Sommermonaten profitiert die City bekanntlich vom Kreuzfahrttourismus. Mit 2,34 Millionen Passagieren hat der Kieler Hafen im vergangenen Jahr wieder das Niveau erreicht, das vor der Pandemie Standard war. Die Zielmarke von einer Million Kreuzfahrtpassagieren gilt als möglich. Dass viele Gäste den Hafen nur als Durchgangsstation auf dem Weg nach Hamburg nutzen, ist bekannt. Dass die internationale Kreuzfahrtbranche noch lange nicht so umweltfreundlich ist, wie sie vorgibt, ebenfalls. Aber als Wirtschaftsfaktor ist dieser Zweig der Tourismusindustrie für die Landeshauptstadt derzeit unersetzlich. Zumal das zusammengebrochene Russland-Geschäft tiefe Spuren in der Hafenbilanz hinterlässt.

Am 14. Mai ist Kommunalwahl. Die Themen Verkehr, Innenstadt und Tourismus werden die Debatte mitbestimmen. Wir werden uns als Lokalredaktion weiterhin bemühen, die Dinge immer wieder zu versachlichen - aber auch nach Geschichten Ausschau halten, die nichts mit Autos zu tun haben. Versprochen.

 

Bauprojekt der Woche

Es ist mit Sicherheit die wichtigste Verkehrsbaustelle der nächsten Monate: Die Wiederinstandsetzung der Holtenauer Hochbrücken ist zentral für die Anbindung des Kieler Nordens. Weiterhin geht der Landesbetrieb Straßenbau davon aus, dass beide Brücken bis zur Kieler Woche ohne Einschränkungen freigegeben werden können. Bis dahin jedoch bleibt es über dem Kanal eng.

 

Gastro-Tipp der Woche

Personalmangel und die Folgen der Corona-Pandemie machen der Gastronomie weiter zu schaffen. Wenn dann noch kurzfristig große Gruppen ihre Reservierungen nicht wahrnehmen, kommt es für Restaurants knüppeldick. Nun sichern sich die ersten Gastronomen mit Stornogebühren ab - ein verständlicher Schritt, wie ich finde.

 

Zitat der Woche

Es ist ein Trauerspiel, diesen traditionsreichen Fußballplatz so verkommen zu lassen.

Samet Yilmaz, Stadtteilvertreter der Grünen in Gaarden, zum sanierungsbedürftigen Blaschkeplatz

 

Meistgelesen in Kiel auf KN-online.de

Wenn es stürmt, wenn es knallt oder wenn sich die Einkaufslandschaft verändert - dann suchten die Menschen in den vergangenen Tagen bevorzugt Informationen auf KN-online. Unsere meistgeklickten Themen:

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Meine Kieler Lieblingsgeschichte

Die Pandemie scheint überstanden, die Frage nach der Sieben-Tage-Inzidenz wird kaum noch gestellt. Dass ein Teil der Infizierten weiterhin mit den Folgen der Krankheit beschäftigt ist, zeigt der Besuch meiner Kollegin Rieke Beckwermert in einer Kieler Rehasport-Gruppe.

 

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend,

Ihr Kristian Blasel, Leiter der Kieler Lokalredaktion

 

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