Und täglich wird gewässert
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Patrick Hahn (22) vom Grünflächenamt wässert eine junge ahornblättrige Platane auf der Krusenkoppel.
© Quelle: Frank Peter
Kiel. Während Bäume in normalen Jahren nur bis zum zweiten Standjahr gegossen werden, wässern Abteilungsleiter Andreas Borchert und seine Mitarbeiter aus dem Bereich Straßen- und Parkbäume in diesem Sommer auch Bäume, die schon fast drei Jahre stehen. „Die Wurzeln der jungen Bäume sind oft noch zu kurz, um bei extremer Trockenheit an das tiefer liegende Grundwasser zu kommen, weshalb sie auf Wasser von oben angewiesen sind“, erklärt Baumpfleger Patrick Hahn (22). „Aktuell gießen wir im gesamten Stadtgebiet etwa 350 Bäume.“
Besonders junge Straßenbäume leiden
Um das zu schaffen, ist das Grünflächenamt täglich mit zwei Teams im Einsatz. Besonders Straßenbäume leiden, weil die Mitarbeiter vom Grünflächenamt sie wegen parkender Autos oft schwerer erreichen und der Boden nachkommendes Wasser hier schlechter aufnimmt. Dass Gießen junger Bäume gehört für die Mitarbeiter des Grünflächenamtes zur täglichen Arbeit dazu: „Gerade Ende April, Anfang Mai erreicht uns in Schleswig-Holstein oft eine Trockenperiode, die mit starkem Ostwind dafür sorgt, dass die Böden extrem austrocknen“, sagt Andreas Borchert. Nun hält die Trockenheit in diesem Jahr zwar schon deutlich länger an, Sorgen machen muss man sich aber nicht: „Ende der 80er-Jahre hatten wir mal eine Phase, in der wir vom Grünflächenamt auch am Wochenende raus gefahren sind, um die jungen Bäume vor dem Austrocknen zu schützen“, erinnert sich Borchert. „So weit sind wir in diesem Sommer noch nicht.“
Bäume freuen sich über jeden Tropfen
Einen Aufruf zum Gießen von Straßenbäumen, wie es ihn in Berlin oder in Hessen gibt, hält das Grünflächenamt deshalb für unbegründet. „Selbst wenn es so trocken bleibt wie bisher, werden die Bäume in Kiel die nächsten vier Wochen unbeschadet überstehen“, versichert Borchert. Wer bei sich vor der Haustür einen Baum sieht, der die Blätter hängen lässt, darf diesen trotz allem gerne gießen. „Die freuen sich über jeden Tropfen“, sagt Andreas Borchert.
KN