Verein sucht Helfer für Projekte
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Dieter Landsberger (links) unterstützt Heinz Jansen beim Bau eines Insektenhotels. Landsberger engagiert sich ehrenamtlich bei der Alzheimer-Gesellschaft Kiel.
© Quelle: Frank Peter
Kiel. „Wir brauchen Nachschub, viele unserer Ehrenamtler sind bereits über 70“, sagt Rita Erlemann. Die Psychologin arbeitet in der Beratungsstelle Demenz und Pflege der Awo, die mit der Alzheimer-Gesellschaft kooperiert. Neben den wöchentlichen Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz gibt es auch gemeinsames Singen oder Frühlings- und Herbstfeste. Gerade wurde eine Gartengruppe gegründet.
Ideen gibt es genug - Ehrenamtler nicht
„Ideen haben wir genug“, so Marion Karstens, Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft Kiel – sie übt ihr Amt ehrenamtlich aus. Geld für die Projekte könnten bei der NDR-Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ beantragt werden.
Bei der Benefizaktion werden noch bis Ende Februar Spenden gesammelt, die dann an Projekte für Menschen mit Demenz gehen sollen. „Das Geld muss der Zielgruppe zu 100 Prozent zugutekommen“, erklärt Swen Staack, Geschäftsführer der Alzheimer-Gesellschaft Schleswig-Holstein. Der Landesverband ist einer der Partner der NDR-Aktion.
Eine Fachkraft leitet die Gruppen
Die Betreuungs- und Aktivierungsgruppen der Alzheimer-Gesellschaft Kiel werden von einer Fachkraft geleitet, die anderen Betreuer sind ehrenamtlich tätig. Helfer können sich auch außerhalb der Gruppen engagieren. „Wir freuen uns auch, wenn jemand mal einen Kuchen backt“, so Karstens. Gerne könne man eigene Ideen einbringen.
In der Handwerkergruppe engagiert sich Dieter Landsberger seit fünf Jahren. Einmal pro Woche arbeitet er gemeinsam mit den dementen Gästen an kleineren und größeren Projekten. Gerade unterstützt er Heinz Jansen beim Bau eines Insektenhotels. In der Gruppe hilft Landsberger gerne: „In keiner Firma ist ein Klima wie hier. Keiner meckert, alle helfen mit.“
Hilfe für die dementen Menschen und deren Angehörige
In Kiel gebe es etwa 4000 Demenzkranke, drei Viertel davon lebten zu Hause – allein oder mit Angehörigen, so Erlemann. Karstens ergänzt: "Demenz ist eine Familienkrankheit. Die Familie muss sich um diesen Menschen organisieren, da er sich nicht der Familie anpassen kann." Daher seien die Angebote eine wichtige Entlastung für die Angehörigen.
Doch auch für Demenzkranke selbst sind die Angebote wichtig. „Sie kommen etwa wieder unter andere Menschen“, sagt Staack. „Außerdem hat man einfach gemeinsam Spaß an Dingen.“
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Von Jördis Merle Früchtenicht