Newsletter „Kiel mittendrin“

Viel los „inne Stadt“

Liebe Leserinnen und Leser,

da, wo ich herkomme, da sachse „pöhlen“, wenne Fußball spielst, oder „hömma“, wenn dir jemand zuhören soll. Wer einkaufen gehen will, geht halt „nach Aldi“ oder eben: „inne Stadt“. Als Kumpels noch unter der Erde malocht haben - genau, „auffe Zeche“ oder „aum Pütt“ - und nicht in der Innenstadt Bubble Tea getrunken haben, da war „inne Stadt“ noch richtig was los. Da strömte das arbeitende Volk am Samstag in die Einkaufsstraße, flanierte und konsumierte in großen Kaufhäusern.

Diese Zeit ist vorbei: im Ruhrgebiet wie auch in Kiel, vermutlich in den allermeisten Städten. Die Innenstadt muss heute mehr sein als nur eine Einkaufsmeile. An Menschen mangelt es dem Kieler Zentrum nicht, die Besucherfrequenz ist wieder fast so hoch wie vor Corona - gekauft wird nur weniger. Als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal in den Norden kam, hörte ich zum ersten Mal davon, dass es Sehleute und Kaufleute gebe. Erstere gehen derzeit offenbar gerne „inne Stadt“.

Die Innenstadt ist mehr als nur ein Wirtschaftsstandort. Sie ist Identität, Treffpunkt, vielleicht auch eine Kindheitserinnerung, die man nicht vor die Hunde gehen sehen will. Deshalb wird um die richtigen Wege, Kiels Innenstadt zukunftsfähig zu machen, so leidenschaftlich gestritten - gerade dann, wenn wie kurz vor dem Jahreswechsel so viele Läden schließen. Wir berichteten in den vergangenen Tagen mehrfach über Holstenstraße, Sophienblatt und Co.: Wir sprachen mit den Einzelhändlern, wie sie die Schließungen um sie herum bewerten, und was sie optimistisch stimmt, dass sie selbst noch in fünf Jahren gute Geschäfte machen.

Wir sprachen auch mit Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) über die Innenstadt, die von unseren KN-online-Lesern in einer Umfrage äußerst schlechte Note erhielt. Kämpfer zeigte sich in dem Interview nicht nur zuversichtlich, dass mit Karstadt das größte Kaufhaus der Stadt in Kiel bleibt, sondern auch, dass die Einkaufsstraße kein Auslaufmodell ist. Er klagte über zu hohe Ladenmieten in der Holstenstraße und Eigentümer, die ihre Immobilien in einem „unwürdigen Zustand“ belassen statt zu investieren. Den Vorwurf der Opposition, in der Innenstadt gebe es zu wenige Parkplätze, widersprach er vehement. Das gesamte Interview lesen Sie hier:

Ein ganz besonderes Areal hat nach langem Hin und Her nun wohl einen neuen Eigentümer gefunden: die Lindenau Werft. Über Monate war über die Zukunft des Industriegeländes gestritten worden. Zweimal scheiterte der Verkauf des Grundstücks in Kiel-Friedrichsort. Nun zeichnet sich ab: Der Kieler Anwalt Helge Petersen wird das Werftgelände gemeinsam mit einem Partner kaufen. Was die beiden mit dem Areal vorhaben, lesen Sie in dem Text meines Kollegen Ulrich Metschies.

 

Bauprojekt der Woche

In Kiel eine Wohnung zur Miete zu finden, ist derzeit schwer. Doch 2023 sollen einige Neubauprojekte in Kiel fertig werden. Wo welche Wohnungen in Kiel entstehen und wo sich Interessierte bewerben können, hat mein Kollege Jonas Bickel zusammengefasst.

 

Gastro-Tipp der Woche

John‘s Burger war eines der ersten Gastro-Unternehmen in Kiel, das seine Preise wegen der gestiegenen Produktionskosten angehoben hat - und das auch offensiv vertrat. Seit Januar fallen bei John‘s Burgers die Preise. Dafür verdienen die Mitarbeitenden hier nicht mehr nur Euros, sondern auch „Dollars“. Was wie ein Märchen klingt, ist ein Maßnahmenpaket, mit dem Inhaber John Rapaglia gegen die Gastrokrise kämpft – und das in Kiel womöglich Schule machen könnte.

 

Zitat der Woche

Ein Kirchenkreiswechsel ist eben etwas anderes als ein Reifenwechsel.

Sönke Funck, Propst des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde, beim Gottesdienst anlässlich des Wechsels "seiner" Kirchengemeinden Altenholz und Schilksee-Strande in den Kirchenkreis Altholstein. Dieser Wechsel war nötig, damit die geplante Fusion der beiden mit den Kirchengemeinden Pries-Friedrichsort und Holtenau möglich ist.

 

Meistgelesen in Kiel auf KN-online.de

Zweimal Gastronomie, einmal Schiffsbau: Die Leserinnen und Leser von KN-online interessierten sich in den vergangenen sieben Tagen ganz besonders für Themen rund ums Essen und Trinken sowie für Maritimes. Hier die drei meist geklickten Texte:

Platz 1:

Platz 2:

Platz 3:

 

Meine Kieler Lieblingsgeschichte

Dass Kinder ins Familiengeschäft einsteigen wollen, ist nicht mehr die Regel. Bei Kiels alteingesessenem Spielwarengeschäft „Höhenflug“ in der Holtenauer Straße jedoch ist so ein Generationswechsel gerade gelungen. Leo Schneider übernimmt den Laden von seinem Vater Stefan. Wie die IHK ihnen bei der Übergabe geholfen hat, haben sie meiner Kollegin Anne Holbach erzählt.

 

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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend,

Dennis Betzholz, Stellvertretender Leiter der Kieler Lokalredaktion

 

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