Drei Frauen ringen bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein um das Direktmandat im Wahlkreis Kiel-Ost. Ihre Themenschwerpunkte sind sehr unterschiedlich, aber alle eint: Sie wollen die Potenziale des Ostufers heben. Auch die Mietpreise, die Kriminalität und Aufenthaltsqualität gehören zu den Kernthemen.
Kiel. Ein Versprechen hat Serpil Midyatli schon vor der Landtagswahl eingelöst: Die Direktkandidatin der SPD und Favoritin im Wahlkreis 14 ist kürzlich mit ihrer Familie von Gettorf in den Kieler Osten gezogen. „Endlich“, sagt sie und atmet tief durch, „haben wir etwas gefunden.“ Mehrere Wartelisten und Absagen später wohnt die vierköpfige Familie mittlerweile in einer Mietwohnung in Elmschenhagen, nahe bei ihren Eltern, die in Gaarden leben.
Die Vorsitzende der Landes-SPD, die für ihren damals überraschenden Wechsel des Wahlkreises parteiintern Kritik einstecken musste und die Kampfabstimmung um das Direktmandat gegen Nesimi Temel nur knapp gewann, hat mit diesem Umzug in den eigenen Kreisen für ein wenig Ruhe sorgen können. Vor allem aber, sagt Midyatli selbst, habe ihr die Suche nach einer neuen Bleibe zwei Probleme erneut vor Augen geführt, die nicht nur, aber eben auch dem Ostufer zu schaffen machen: Die Preise für Baugrundstücke sind "wahnsinnig hoch", und die Mietpreise "machen vielen Menschen große Sorgen".