Wie der Büchereiverein Dietrichsdorf das erste Krimi Festival Kiel wuppt
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Peter Schümann vom Büchereiverein Dietrichsdorf ist Projektleiter beim Krimi Festival Kiel.
© Quelle: Thomas Eisenkrätzer
Kiel. 62 Lesungen mit insgesamt rund 3000 Gästen hat der Büchereiverein Dietrichsdorf in seiner zehnjährigen Geschichte bereits über die Bühne gebracht – mit bis zu 250 Gästen pro Abend. Erfahrung hätten sie also durchaus genug gesammelt, um das erste Kieler Kieler Krimi Festival vom 22. bis 26. März auf die Beine zu stellen, sagt Projektleiter Peter Schümann: „Die Idee ist auf meinem Mist gewachsen.“
Zum Orga-Kernteam zählten zudem Bärbel Lubert und Heike Carlsson vom Vorstand des Büchereivereins. 15 bis 20 Mitglieder helfen dann noch bei der Umsetzung – Kartenverkauf, Einlass, Catering. Im Vergleich zu vorherigen Lesungen sei das Krimi Festival „sehr kompakt und damit auch anspruchsvoller“, bestätigt Schümann, da sei rechtzeitige Planung elementar wichtig. „Die bisherigen Lesungen waren ja so gestrickt, dass wir vor allem Leuten aus der Region eine Bühne geboten haben. Jetzt habe ich gesagt: Wir brauchen Highlights!“
Lesung von Bestseller-Autorin Eva Almstädt längst ausverkauft
War es schwierig, Bestsellerautorin Eva Almstädt für die Premieren-Lesung am 23. März auf dem bereits ausverkauften Lore & Lay Theaterfrachter zu kriegen – noch bevor am 31. März ihr Krimi „Ostseenebel“ erscheint? „Nö, eigentlich nicht“, antwortet Schümann. 2017 habe der Büchereiverein Eva Almstädt für eine Benefiz-Krimi-Gala in der Dietrichsdorfer FH gewinnen wollen, doch sie konnte nicht kommen. Vor einem halben Jahr, so Schümann, habe er sie fürs Krimi Festival angefragt – und bekam eine Zusage. „Sie kommt ja aus Hamburg, hat lange in Schleswig-Holstein gelebt und daher einen regionalen Bezug. Und ist unheimlich sympathisch.“
Wichtig sei auch ein frühzeitiger Gesamtplan gewesen, was das Finanzielle betreffe. „Da das allein mit Eintrittsgeldern nicht zu wuppen ist, bin ich auf die Stadt zugegangen, auch auf Kiel-Marketing, die PSD Bank Kiel als Hauptförderer und weitere finanzielle Förderer“, erklärt Schümann. „Das sind natürlich ganz andere Dimensionen, als wenn man nur eine einzelne Lesung in Dietrichsdorf stemmen muss. Mehr als ein Fulltime-Job.“ Denn in der Zwischenzeit, wenn das Programm steht und bevor das Festival beginnt, gehe „die Kleinarbeit“ los. Etwa die technische Umsetzung. Oder das „Umschaufeln“ der Eintrittskarten, je nach punktuell örtlicher Nachfrage beim Vorverkauf. Insgesamt 1100 Plätze gebe es fürs erste Kieler Krimi Festival. Gut über die Hälfte sei schon weg.
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„Improvisation bedarf besonders guter Vorarbeit“, habe er mal gelernt, sagt Schümann. Für die zweite Auflage des Kieler Krimifestivals habe er schon „drei, vier Namen im Kopf“, verrät er. „Grundsätzlich an der Angel“ hätten sie etwa den Hamburger Krischan Koch, mit seinen „Küsten-Krimis“ ebenfalls ein „Spiegel“-Bestsellerautor und bereits damals Gast bei erwähnter Benefiz-Gala in der FH. „Der ist auch schauspielerisch hoch veranlagt“, schwärmt Schümann, „der kann, wenn er liest, die sechs Stimmen, die in dem Buch vorkommen, alle besonders betonen.“ Wunschkandidaten seien Klaus-Peter Wolf mit seinen Ostfriesenkrimis und der enorm erfolgreiche Sebastian Fitzek – „da habe ich“, sagt Schümann und lächelt, „Kontakte über einen Freund aus Lübeck“.
Krimi Festival Kiel, 22. bis 26. März, Eintritt: 12 bis 17 Euro, Programm und Infos unter www.ichlesegern.de