Wie ein Zeitzeuge die Hungerblockade in Leningrad überlebte
Überlebte die 872 Tage andauernde Hungerblockade in Leningrad: Ilja Zuckermann (Mitte), der seit 1996 in Kiel lebt. Im Flandernbunker zeigt der Vorstandsvorsitzende Mahnmal Kilian, Jens Rönnau (2.v. links) die Ausstellung der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region zum Thema unter dem Titel „Niemand wird vergessen und nichts wird vergessen“. Auch die Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft, Sofya Kolomiets (links), war dabei.
Der Krieg und seine Schrecken: Der heutige Kieler Ilja Zuckermann (86) überlebte die Hungerblockade in Leningrad. Im Kieler Flandernbunker erzählt eine Ausstellung von dem beispiellosen Kriegsverbrechen durch Nazideutschland.
Kiel.Was können Menschen einander nur antun? Wie kann man Männer, Frauen, Familien, Alte und Schwache einsperren und sie absichtlich verhungern lassen? Wie kann man Kinderlager errichten und den Minderjährigen so lange Blut abzapfen, bis sie sterben? Vor 78 Jahren hat die russische Armee die damalige Stadt Leningrad von der fast zweieinhalbjährigen Hungerblockade durch Nazideutschland befreit und den Gräueltaten ein Ende gesetzt. Einer, der diese grausame Belagerung als Kind überlebt hat, ist Ilja Zuckermann. Heute ist er 86 Jahre alt und lebt in Kiel. Er ist einer der wenigen Zeitzeugen. In einer aktuellen Ausstellung im Flandernbunker wird seine Vergangenheit und die vieler anderer nun wieder lebendig. Ein Gespräch mit ihm vor Ort.