Wie viele Kreuzfahrer verträgt Kiel?
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MSC will ab 2021 mit noch größeren Schiffen in den Ostuferhafen Kiel kommen und fordert Landstrom und LNG.
© Quelle: Frank Behling
Kiel. Auf „Unmengen Feinstaub, Ruß, Stick- und Schwefeloxiden“ weist die grüne Ratsfraktionschefin Jessica Kordouni hin. Der Hafen der Klimaschutzstadt Kiel brauche deutlich höhere Umweltstandards. Die Landstromanlagen sollten mit erneuerbaren Energien gespeist werden.
Auch die Linke und die „Fraktion“ betrachten den Kreuzfahrtboom „mit großer Sorge“. Wohnungsnot, Armut und Umwelt müssten Vorrang haben „vor dem Reisevergnügen Einzelner“, sagte die linke Ratsfrau Svenja Bierwirth.
FDP spricht sich für mehr Sonntagsöffnungszeiten aus
SPD, CDU, FDP, AfD und SSW begrüßten dagegen die Ankündigung von MSC, in Kiel weiter wachsen zu wollen. "Jeder Gast ist uns willkommen, der Kiel kennenlernen möchte", sagte die SPD-Fraktionschefin Gesa Langfeldt.
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CDU-Fraktionschef Stefan Kruber forderte "eine deutliche Attraktivierung der Innenstadt". FDP-Frontfrau Christina Musculus-Stahnke regte mehr Sonntagsöffnungszeiten an. SSW-Fraktionschef verlangte Stadtführungen auf Dänisch und empfahl, Kreuzfahrtgäste auch aufs Ostufer zu lotsen.
So haben sich Anzahl der Kreuzfahrtschiffe und Passagiere in Kiel entwickelt
24 Prozent der Übernachtungsgäste in Kiel kommen aus dem Ausland
Für Kiel-Marketing bejubelte Geschäftsführer Uwe Wanger die zusätzlichen Kreuzfahrtanläufe. 86 Prozent der Kieler Bevölkerung fänden den Tourismus in der eigenen Stadt gut bis sehr gut, nur drei Prozent sähen ihn kritisch.
Hoteliers, Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und Museen sollten sich auf mehr Tourismus einstellen. Schon jetzt kämen 24 Prozent der Übernachtungsgäste in Kiel aus dem Ausland.
MSC hatte am vergangenen Wochenende einen Fünfjahresvertrag mit dem Seehafen abgeschlossen. Die Reederei forderte Landstrom in Kiel-Dietrichsdorf und mehr touristische Attraktivität Kiels. „Wir bringen viele internationale Gäste nach Kiel. Das ist ein Wirtschaftsfaktor, den die Stadt nutzen sollte“, sagte Pierfrancesco Vago von MSC.
TKKG will gegen Kreuzfahrten in Kiel demonstrieren
Die Turboklimakampfgruppe Kiel (TKKG), die zuletzt mit einer Demonstration gegen den Autoverkehr in Kiel Aufsehen erregt hatte, will beim Besuch der „Queen Victoria“ am 9. Mai 2019 um 16 Uhr vor dem Ostseekai gegen Kreuzfahrten demonstrieren.
Auch Greenpeace und der BUND sind mit von der Partie. „Es gibt keine nachhaltige Kreuzfahrt“, sagte Paula Lange von der Initiative gegen Kreuzfahrt.
So hat sich der Kreuzfahrtmarkt allgemein entwickelt
Von Michael Kluth und Frank Behling
Von KN-online