Schnell einen Termin im Bürgerbüro Neumünster bekommen – geht das?
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Wer einen neuen Pass braucht oder andere Meldeangelegenheiten erledigen muss, braucht einen Termin im Bürgerbüro im Alten Rathaus von Neumünster.
© Quelle: Thorsten Geil
Neumünster. Immer wieder probiert die Stadtverwaltung etwas Neues aus, um die Wartezeiten auf Termine im Bürgerbüro Neumünster zu verringern. Seit Montag läuft der nächste Versuch: Nun kann man sich wieder im Alten Rathaus anstellen und hoffen, dass im Terminkalender des Personals eine Lücke frei wird und man dann sofort an die Reihe kommt.
„Die Online-Terminvergabe ist aber weiterhin die sicherste und einfachste Art und Weise, einen verbindlichen Termin ohne Wartezeiten für Anliegen zu buchen. Hier werden wöchentlich montags früh die nächsten verfügbaren Termine eingestellt“, sagt Bürgerbüro-Leiter Michael Chlosta.
Tatsächlich gab es im Onlineportal auf www.neumuenster.de an diesem Montag (14. März) gegen 8.30 Uhr die Möglichkeit, Termine zu buchen – allerdings erst in zwölf Wochen (am 9. Juni). Kurze Zeit später waren die alle weg. Wer gegen Mittag einen Termin für die Beantragung eines neuen Personalausweise (oder Ähnliches) anfragte, bekam die Antwort: „Kein freier Termin verfügbar“.
Neu ist seit Montag, dass man sich nun wieder wie früher an vier Tagen in der Woche morgens im Bürgerbüro im Alten Rathaus anstellen und auf eine freie Lücke im Kalender der Sachbearbeiter hoffen kann. „Für die Beantragung aller Leistungen, die eine persönliche Vorsprache mit Termin erforderlich machen, sind montags, dienstags, donnerstags und freitags in begrenzter Zahl freie Termine verfügbar“, teilte die Stadt dazu mit.
Im Bürgerbüro Neumünster kann man sich morgens wieder anstellen und auf einen Termin hoffen
Im Gegensatz zu den online gebuchten Terminen sei dabei jedoch „mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Eine Garantie, dass ein Termin am selben Tag erfolgen kann, ist ebenfalls nicht gegeben.“, teilte die Stadt mit. Darum würden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, frühzeitig zu Beginn der Öffnungszeiten vorzusprechen.
Eine begrenzte Zahl von Anliegen kann nun ohne Terminvereinbarung bearbeitet werden. „Wir füllen jeden Tag – abhängig von der aktuellen Personaldecke – die Lücken in unseren Terminkalendern wieder auf, sei es durch spontan abgesagte Termine, aber auch durch nicht erschienene Bürger“, sagte Michael Chlosta.
Der erst vor einigen Monaten eingeführte Notfallschalter ist dagegen wieder abgeschafft worden. Auch der Senioren-Freitag, den es einige Monate gab, ist wieder Geschichte. Im September 2020 hatte noch Oberbürgermeister Olaf Tauras (CDU) die Online-Terminvergabe eingeführt – in der Hoffnung, dass nicht mehr so viele Menschen stundenlang im Wartesaal sitzen, bis sie hereingerufen werden.
OB Bergmann wollte die Wartezeit auf vier Wochen drücken
Das hatte zeitweilig auch halbwegs funktioniert. Vor und vor allem hinter den Schaltern herrschte eine entspannte Atmosphäre. Dann mussten die Teams wegen Corona getrennt werden, und die halbe Mannschaft saß im Home Office. Dort konnten natürlich keine Bürger vorsprechen, um einen neuen Pass zu beantragen oder den Jahresfischereischein zu verlängern. Die Wartezeiten wurden länger und länger. Auch Tauras' Nachfolger Tobias Bergmann (SPD) hat noch keinen funktionierenden Hebel gefunden, um das Problem zu lösen. Versprochen hatte er, die Wartezeit auf vier Wochen zu drücken.
Bürgerbüro-Leiter Michael Chlosta: „Die Mitarbeiter sind inzwischen wieder alle vor Ort tätig, da ein klassisches Kohorten-System für einen so kundenintensiven Bereich nicht haltbar war. Dafür sind hier deutlich mehr Sicherheitsmaßnahmen und eine strikte Bereichstrennung eingeführt worden, die hier für ausreichende Sicherheit der Mitarbeiter sorgen sollen.“
Einer der Gründe, warum die Stadt dieses Problem nicht in den Griff kriegt, scheint allerdings schlicht fehlendes Personal beziehungsweise Krankheit zu sein. „Aktuell arbeiten von neun Schaltern planmäßig 6,5, da es gesundheitliche Ausfälle gibt, die nicht anders zu kompensieren sind“, sagte Michael Chlosta.
KN