Neumünster: Zoll deckt Schwarzarbeit mit Millionenschaden auf
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Das Hauptzollamt Kiel hat nach monatelangen Ermittlungen einen Schaden von rund 1,5 Millionen Euro durch organisierte Schwarzarbeit im Baugewerbe aufgedeckt.
© Quelle: Arne Dedert/dpa (Symbolbild)
Neumünster/Kiel. Nach monatelangen Ermittlungen hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) am Mittwoch mit rund 150 Einsatzkräften Wohn- und Geschäftsräume von vier Personen vorwiegend im Raum Neumünster durchsucht. Der Hauptbeschuldigte wurde verhaftet.
Zuvor hatten die Mitarbeitenden der FKS, die zum Kieler Zoll gehört, im Auftrag der Kieler Staatsanwaltschaft gegen die Beschuldigten ermittelt. Der Vorwurf: organisierte Schwarzarbeit im Baugewerbe.
Sozialversicherung und Lohnsteuer: 1,5 Millionen Euro sollen nicht gezahlt worden sein
Die vier Beschuldigten sind verdächtig, von Oktober 2016 bis heute unter wechselnden Firmenbezeichnungen Arbeitnehmer im Eisenflechtergewerbe beschäftigt zu haben – und entweder nicht oder nicht in vollem Umfang angemeldet zu haben. So sollen Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro nicht gezahlt worden sein.
Beim Hauptbeschuldigten besteht zusätzlich der Verdacht des Leistungsmissbrauchs. Er soll Sozialleistungen bezogen haben, ohne die erheblichen Einkünfte seiner Firmen angegeben zu haben. Er wurde verhaftet und in die Justizvollzugsanstalt in Neumünster gebracht.
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Insgesamt durchsuchten die rund 150 Einsatzkräfte am Mittwoch mithilfe eines Geldspürhundes und eines Datenträgerspürhundes des Zolls 15 Objekte in verschiedenen Städten Schleswig-Holsteins. Die Zöllnerinnen und Zöllner wurden dabei von Beschäftigten der Steuerfahndung, der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft Kiel unterstützt. Die FSK wird die beschlagnahmten Unterlagen nun auswerten.