Pärchen aus Neustadt erschleicht sich Medikamente mit gefälschten Rezepten
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Im Raum Neustadt sind in den vergangenen Monaten mehrfach gefälschte Rezepte eingelöst worden (Symbolbild).
© Quelle: Marcus Brandt
Neustadt. Ein junges Pärchen, 23 und 28 Jahre alt, soll im vergangenen halben Jahr in Neustadt und Umgebung mehrmals gefälschte Rezepte vorgelegt haben, um an Medikamente zu gelangen. Die Polizeidirektion Lübeck und die Lübecker Staatsanwaltschaft haben jetzt gemeinsam bekanntgegeben, dass die beiden Tatverdächtigen ermittelt worden sind.
Seit rund sechs Monaten seien bei der Kriminalpolizei Neustadt mehrere Fälle von Rezeptfälschungen angezeigt worden, immer im Zusammenhang mit einem bislang unbekannten Pärchen, teilt Polizeisprecherin Claudia Struck mit. Am Donnerstag voriger Woche hätten dann Beamte der Kripo Neustadt mit Unterstützung der Lübecker Diensthundestaffel eine Privatwohnung in Neustadt durchsucht – in einem Ermittlungsverfahren, in dem es um den Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz ging. Dabei hätten die Einsatzkräfte allerdings diverse Beweismittel gefunden, die darauf schließen ließen, dass die Bewohner – das besagte Paar – für die Rezeptfälschungen verantwortlich waren, berichtet die Sprecherin weiter.
Tatverdächtige druckten seit Ende 2022 Rezepte aus
Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge druckten die junge Frau und der Mann seit Ende 2022 die Rezepte selbst, um verschreibungspflichtige Medikamente beziehen zu können. Es müsse jetzt geklärt werden, ob die Arzneimittel, bei denen es sich vornehmlich um Antidepressiva handelte, auch weiterverkauft worden seien, sagt Claudia Struck. Wie hoch der entstandene Schaden ist, könne abschließend noch nicht gesagt werden. Die Tatverdächtigen müssen sich in einem Strafverfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung sowie der Verstöße nach dem Arzneimittelgesetz verantworten.
Im Zusammenhang mit diesen Vorfällen gibt die Polizei Mitarbeitern von Apotheken folgende Verhaltenstipps: Sie sollten darauf achten, ob es sich um das typische Rezeptpapier handele, ob das Druckbild mit anderen übereinstimme, ob die Daten des Arztstempels korrekt seien. Auch das Verhalten der Personen, die die Rezepte einlösen, sollte beachtet werden, ob sie eventuell unbegründet nervös oder unter Zeitdruck wirken, rät die Polizei. Sollte ein Mitarbeiter den Verdacht haben, dass ein gefälschtes Rezept vorgelegt worden sei, sollte umgehend die Polizei verständigt werden.