130 Teams fahren im Matsch um den Sieg
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Ein spannendes Spektakel für die Zuschauer: Am Wochenende pflügten 130 Teams, wie hier Levke Erichsen mit ihren Siberian Huskys, durch den Matsch in Lehmkuhlen.
© Quelle: Signe Hoppe
Lehmkuhlen. Gibt es keinen Schnee, dann fahren sie Matschrennen. So beschreiben Musher, wie sich die Lenker von Hundeschlittengespannen nennen, humorvoll ihre Sportart. Am Wochenende gingen 130 Teams auf Gut Lehmkuhlen an den Start.
Ursprünglich habe Gutsherr Hinrich von Donner sie als zusätzliche Attraktion zu seinem Tannenbaumverkauf dazu geholt, erinnert sich Veranstalter Host Schröder an die Anfänge vor vielen Jahren.
„Wir haben klein angefangen. Heute finden hier sogar Wertungsläufe für die Norddeutsche Meisterschaft statt“, so der erster Vorsitzender des Norddeutschen Schlittenhundeclubs. Fünf Kilometer über Feld- und Waldwege geht die anspruchsvolle Strecke mit Scootern (Tretrollern), Bikes und Canicross, bei dem Läufer und Hund mit einer Leine verbunden sind.
Gespanne mit bis zu acht Hunden
In den Wagenklassen starten Gespanne mit bis zu acht Hunden. Die Rennen sind nach Klassen aufgeteilt. Siberian Huskys starten in Klasse I, in der Klasse II laufen Malamutes, Samojeden, Grönlandhunde und Canadian Eskimo Dogs. Die offene Klasse III ist ohne Rassebeschränkung. Hier ist auch Horst Schröders Frau Nicolle gestartet.
Beide sind mit 16 Scandinavian Hounds angereist. Dreckbespritzt bis ins Gesicht aber glücklich belohnt die Wagenlenkerin ihre Hunde nach dem Rennen mit Leckerlies. „Schnee ist ein Traum, da wird man nicht dreckig“, sagt sie und lacht. Nächste Woche geht es nach Norwegen in den Schnee.
Nicht jeder eigne sich als Leithund
Am Hundetransporter von Levke Erichsen und Ehemann Bernd Fedder geht es hoch her. Sechs Siberian Huskys heulen und bellen in freudiger Aufregung. Sehen sie ihr Geschirr, dann sind sie nicht mehr zu halten.
„Nicht jeder Hund eignet sich als Leithund“, erklärt die 56-Jährige, die seit 25 Jahren mit ihrem Mann die Leidenschaft des Schlittenhundesports teilt. „Schnell und schlau müssen sie sein und die zugerufenen Kommandos verstehen.“ Nach dem Anspannen an die zentrale Zugleine geht es gleich an den Start – die Hunde wollen rennen.
Bei den deutschen Meisterschaften habe sie bereits dreimal eine Platzierung erreicht, berichtet die Sellinerin. Highlight sei das Polar Distance-Rennen in Schweden gewesen, bei dem sie für die 170 Kilometer 15 Stunden unterwegs waren.