Ausstellung: Was das Leben zusammenhält
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Antonia Lindenberg, Astrid Blohme und Svenja Wetzenstein (von links) zeigen knapp 70 Werke unter dem Titel „Was die Welt im Innersten zusammenhält“.
© Quelle: Alev Doğan
Laboe. Als Antonia Lindenberg Teil der Ausstellung wurde, stand der Name bereits fest. „Als ich den Titel hörte, dachte ich erst: Oh Gott!“, sagt Lindenberg.
Dann habe sie sich die Frage gestellt: Was hält denn die Welt zusammen? Sie näherte sich einer Antwort: Frauen. Was Frauen tun, was sie ertragen, der Schmerz, den sie annehmen, um daraus etwas Gutes zu gewinnen.
Streetart und Siebdruck
Die Geburt in Lindenbergs Werken kann man sowohl als Urmetapher schöpferischer Kraft verstehen, aber auch den einen Vorgang, der die Welt nicht nur zusammenhält, sondern überhaupt erhält. Ihre Siebdrucke sind politisch konnotiert und flirten mit Streetart.
Die Frau ist auch ein Motiv in vielen der Öl- und Acrylmalereien, die Astrid Blohmes im Rahmen der Ausstellung zeigt. Wo Lindenberg sich mit den gesellschaftspolitischen Zusammenhängen beschäftigt, wolle Blohme die zwischenmenschlichen Verbindungen und Verstrickungen zum Gegenstand ihrer Kunst machen.
Wie Pilze zu Kunst inspirieren
Ihre Inspiration habe sie bei Pilzen gefunden: „Das weit verzweigte sogenannte Myzel, das sich unter der Erde ausbreitet, und ein vergleichsweise winziger Teil, der ans Tageslicht herausbricht: der Fruchtkörper.“ Analog dazu stellt Blohme in ihren Werken die Frage: Wie viel ist bei Menschen unterirdisch, unsichtbar und unterbewusst? Wie viel des Seins machen Energien und zwischenmenschliche Beziehungen aus, und wie viel das, was wir von außen erlebbar sagen und tun?
Goethes Faust führte zum Titel
Verantwortlich für den Titel der Ausstellung ist die Dritte im Bunde: Svenja Wetzenstein. „Bei einer Textpassage in Goethes Faust hatte ich ein Schlüsselerlebnis: Die Suche nach einer absoluten Klarheit, die aber nie ganz zu erlangen ist“, erklärt sie.
Ihre Werke kreisen sich um Momentaufnahmen: Situationen, die gerade vor dem Hintergrund der Endlichkeit des Lebens so kein zweites Mal vorkommen werden. „Etwa der Moment, als ich in meiner Küchenspüle einen Schmetterling im Wasser liegen sah“, erzählt sie, hinter ihr ein Bild des Schmetterlings an der Wand.
Freya-Frahm-Haus und Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 24. März, zu sehen im Freya-Frahm-Haus, Strandstraße 15, Laboe; mittwochs bis freitags 14 bis 18 Uhr, sonnabends und sonntags 12 bis 18 Uhr.
KN