Sperrung aufgehoben: B 202 zwischen Schwentinental und Rastorfer Passau wieder frei
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Die B 202 ist wieder freigegeben. Seit dem 8. August war sie gesperrt, was für viele Pendler eine Geduldsprobe bedeutete.
© Quelle: Silke Rönnau
Schwentinental. Es sind keine zwei Minuten vergangen, nachdem die Baken von der Straße geräumt waren, und es fuhren fast wieder so viele Autos, wie als hätte es die Sperrung gar nicht gegeben.
Am Mittwochmittag gaben Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) gemeinsam die Bundesstraße 202 wieder frei. Viele Autofahrer hatten wohl schon über das Radio gehört, dass die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind – und probierten es direkt aus.
Eigentlich sollte die B 202 erst am Freitag, 11. November, freigegeben werden, doch wegen des guten Wetters in den vergangenen Tagen kamen die Arbeiter etwas schneller voran. Für rund 16 000 Pendler aus Kiel und den Kreisen Plön und Ostholstein ist es das Ende einer Geduldsprobe. „Die B 202 ist nicht nur eine der wichtigsten Pendler-Strecken Richtung Landeshauptstadt, sondern auch für die Logistik-Branche und die Straßenanbindung an den Seehafen Kiel elementar“, erklärte der Verkehrsminister beim Ortstermin.
Seit August ist die Bundesstraße zwischen Schwentinental und Rastorfer Passau gesperrt gewesen. Zwölf Kilometer Radweg zwischen Schwentinental und Selent, sechs Kilometer Fahrbahn und Teile an einigen Brücken mussten saniert werden. Rund 55 000 Tonnen Asphalt wurden verbaut, erklärte Torsten Conrad, Chef des LBV Schleswig-Holstein. Zehn Millionen Euro kostete die Sanierung, die vom Bund getragen wird.
B 202: Viele Beschwerden wegen der Sperrung
Die Bundesstraße musste während der Arbeiten voll gesperrt werden. Der LBV richtete eine Umleitung über Plön ein. Für viele Autofahrer bedeutete das kilometerlange Umwege und damit deutlich längere Fahrzeiten.
Pendler berichteten davon, dass sie auf dem Hinweg 45 Minuten brauchten, um von Raisdorf nach Selent zu fahren, auf dem Rückweg 60 Minuten, weil sie dann auf der B 76 im Stau standen. Über die B 202 hätte die Fahrt lediglich eine Viertelstunde gedauert. Anwohner hatten sich beschwert, dass der Müll nicht immer abgeholt wurde.
Und auch die anliegenden Firmen bekamen die Sperrung zu spüren. Schon kurz nach der Sperrung im August hatte das Abfallwirtschaftszentrum Rastorf mit wirtschaftlichen Einbußen zu kämpfen, erklärte Henning Becker, Geschäftsführer des Abfallwirtschaftszentrums in der Gemeinde. Während der Sperrung seien weniger Kunden gekommen. Auch beim „Rasthuus an’t Krüz“ war in der Zeit weniger los als normalerweise, und bei Hartwig Kühn, Bürgermeister von Rastorf, stand das Telefon nicht mehr still.
Rastorf: Bürgermeister musste Banketten zweimal ausbessern lassen
Bürger und Bürgerinnen beschwerten sich bei ihm über wilde Verkehrssituationen auf dem Schleichweg über Wildenhorst. Denn den nutzten viele, um nicht den weiten ausgeschilderten Umweg vom LBV fahren zu müssen. Autos, Busse, Lkw fuhren hier lang und hatten teilweise viel zu wenig Platz, um sich zu begegnen. Egal wie groß das Fahrzeug war, auf dem Schleichweg seien alle langgefahren, erzählte Hartwig Kühn.
Zweimal musste die Gemeinde bereits auf eigene Kosten die Banketten ausbessern. Jetzt soll noch einmal der Schwarzdeckenunterhaltungsverband kommen – auch auf Kosten der Gemeinde Rastorf. Wie viel die Gemeinde am Ende dafür zahlen muss, konnte Hartwig Kühn allerdings noch nicht sagen. Fünfstellig werde es wohl werden.
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Er ist froh, dass die Straßensperrung nun ein Ende hat. Auch Claus Ruhe Madsen ist froh, die gute Nachricht verkünden zu dürfen. „Wir haben sicherlich an vielen Nerven gekitzelt“, sagt er.
KN