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Ein Blick hinter die Schlossmauern

Foto: Im zweiten Obergeschoss des Ostflügels befindet sich die Zimmerflucht der herzöglichen Prunkräume.

Im zweiten Obergeschoss des Ostflügels befindet sich die Zimmerflucht der herzöglichen Prunkräume. Sie stammen aus der Regierungszeit des Herzogs Friedrich Carl und sind weitgehend im Stil des Rokoko eingerichtet. Im Herzöglichen Vorzimmer, einst Wartesalon, befindet sich die einzig erhaltene Stuckdecke des Schlosses, die aus dem 17. Jahrhundert stammt. Der große Spiegel gehört zur Originalausstattung.

Plön. Zu Ostern waren 63 Besucher da. „Wir freuen uns über jeden, der hier hereinguckt“, sagte Betriebsleiter Torsten Neumaier. Mit der Brille (oder natürlich ohne…) eines Touristen, eines ehemaligen Internatsschülers, von Schülern auf Klassenfahrt oder einer neugierigen Plönerin nehmen Besucher dieses Angebot wahr und sehen sich um – das ganze Jahr über.

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Nicht immer strahlte das Plöner Schloss mit weißen Außenmauern. Bis Dänemarks König es 1841 so anstreichen ließ, sah es eher rötlich-orange aus. Die vier Gemälde mit der historischen Ansicht aus allen Himmelsrichtungen zeigen das ganz deutlich. An der weißen Farbe haben die Schlossbesitzer dann in den vergangenen 177 Jahren festgehalten. Manches Mal blätterte die Schicht im Laufe der wechselvollen Geschichte ab. 2002 wurde das Schloss saniert. Und vor zwei Jahren der Anstrich wieder einmal erneuert – für 600000 Euro. Ist ja schließlich nicht „Alpina weiß“, sondern Muschelkalk…

Helene Bruto ist eine der Meisterschülerinnen, die im Marstall eine Ausbildung durchlaufen. Die Französin arbeitet seit mehr als zehn Jahren bei Fielmann, zuletzt in der Schweiz. Bis Ende September dauert jetzt die 18-monatige Meisterschule. In ihrer Freizeit führt sie Besuchergruppen durchs Schloss und erklärt mit herrlichem Akzent, dass beim Bau einige französische Schlösser Pate standen und was die Optiker heute hier lernen.

Helene Bruto erklärt Gemälde, Wandteppiche und Antiquitäten. Eine Spiegelschatulle, die Kerzenlicht reflektiert, einen Schreibtisch mit dem Wert eines Einfamilienhauses. Zum Teil gehören die Möbelstücke Fielmann, Privatleuten oder es sind Dauerleihgaben. Ehrfürchtig betreten die Schlossgäste die historischen Gemächer von Herzog Friedrich Carl. Günther Fielmann hat hier drei Räume im Ostflügel originalgetreu rekonstruieren lassen.

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Im krassen Gegensatz dazu stehen die Schulungsräume für die Optiker, wo sie theoretisch und praktisch unterrichtet werden und zum Beispiel die Kontaktlinsen-Anpassung trainieren. In die 46 Schlafzimmer im zweiten und dritten Stock geht es nicht. Aber in den Rittersaal. „Die beiden Kronleuchter aus Wien sind so schwer wie ein Auto“, sagt Helene Bruto.

Bei der Sanierung des Schlosses wurde auch die Kapelle wieder hergestellt, die einige Jahre als Fahrradkeller missbraucht worden war. Eine Ebene der Gruft ist renoviert, 13 Sarkophage stehen hier.

Im Schloss treffen sich Historie und Moderne, geführt wird es inzwischen wie ein Hotel. Gäste von Veranstaltungen übernachten hier schon mal, oder aber die Fielmann-Akademie-Besucher. Es gibt eine eigene Küche und ein Restaurant, auf hohem Niveau. Die Herzöge wären neidisch geworden…

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