Grenzenloses Komponieren op platt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/67W2DFO7SDRW3DITH3IDNNYNME.jpg)
Mire Buthmann von der Band Tüdelband unterstützte das niederländisch-deutsche Plattdeutsch–Songprojekt.
© Quelle: Imke Schröder
Plön. Mit dem schleswig-holsteinischen Platt ist die niederländische Variante namens Niedersaksisch aber nicht eins zu eins zu vergleichen.
„Das ist dieselbe Sprache, aber mit ganz unterschiedlichem Dialekt. Aber funktioniert wunderbar“, sagt Thorsten Börnsen, Leiter des Zentrums für Niederdeutsch im Landesteil Holstein. „Wir verstehen uns und können zusammen schnacken, aber man muss auch gut zuhören.“ Der 49-Jährige kam gemeinsam mit seinem niederländischen Kollegen Bert Kamping auf das Songprojekt.
„Wir haben hier Plattbeats, den Songwettbewerb für plattdeutsche Musiker, und er initiiert das Liedstiedsfestival der Provinz Drenthe, die an Niedersachsen grenzt. Wir kennen uns schon sehr lange und träumen eigentlich von der Idee eines gemeinsamen Platt-Festivals. Da war ein gemeinsamer Song der erste Schritt“, sagt Börnsen.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Die Tüdelband als prominente Unterstützung
Prominente Unterstützung bekamen die beiden von Mire Buthmann und Malte Müller von der plattdeutschen Gruppe „Die Tüdelband“. Die gebürtigen Schleswig-Holsteiner haben schon weit über 500 Konzerte gespielt. „Plattdeutsch trifft die Leute direkt, und zwar meist nicht nur in den Kopf, sondern im Herzen“, erzählt Buthmann, die zum ersten Mal ein Songwriting auf plattdeutsch begleitet hat. „Ich finde es sehr spannend, weil das Schreiben eines Songs eine so persönliche Angelegenheit ist, da lernt man sich gleich sehr, sehr intensiv kennen.“ Spannend war vor allem auch die Zusammenarbeit mit so vielen unterschiedlichen Musikern. „Von Punkrock, über Rock und Pop bis Hip Hop waren alle Stile vertreten und irgendwie fügte sich nachher alles wunderbar zusammen.“
Der entstandene Song beschäftigt sich mit dem ständigen Wunsch, immer mehr im Leben zu wollen. „Völlig egal, wie viel man eigentlich hat, man will immer mehr. Ob man nun einen Porsche oder ein Fahrrad fährt, nie ist man zufrieden“, fasst Rapper Pascal Bahr zusammen.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Gemeinsam mit seiner Band Standbild gewann er den Plattbeats-Wettbewerb. „Platt ist wesentlich weniger aggressiv als das Deutsche. Man kann so vieles ausdrücken und es wäre so schade, wenn die Sprache ausstirbt“, sagt der 27-Jährige aus Flensburg. Neben Pascal rappen auch noch Joachim Südekum aus Gettorf und Tim Sünram aus Bad Segeberg, der eine ganz eigene Punk-Attitüde in den Gesang mit reinbringt. „Man erkennt nachher alle Stile wieder, aber es passt trotzdem komplett zusammen“, sagt Börnsen.
KN