Hilfskonvoi aus Lütjenburg nach Polen: Diese Dinge benötigen Flüchtlinge
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Eine Szene aus dem vergangenen Mai: An einer Verteilstation in Polen können sich Flüchtlinge aus der Ukraine versorgen. Neun Tonnen Hilfsgüter aus Lütjenburg erreichten damals den Kreis Krotoszyn.
© Quelle: Dirk Sohn
Lütjenburg. Die Stadt Lütjenburg, die Wirtschaftsvereinigung und die evangelische Kirchengemeinde rufen die Bevölkerung erneut zu Spenden für ukrainische Flüchtlinge in Polen auf. Bereits im April und Mai erreichte zwei Hilfskonvois aus Lütjenburg den polnischen Kreis Krotoszyn, wo rund 7000 Ukrainer und Ukrainerinnen untergekommen sind. Polen hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Flüchtlinge untergebracht als Deutschland. Das Nachbarland ist deswegen dankbar für Hilfsgüter.
Das benötigen die ukrainischen Flüchtlinge
Das Aktionsbündnis der Stadt hat eine Wunschliste aus Polen enthalten. Diese Güter werden benötigt: Shampoo, Toilettenpapier, Waschmittel, Zahnpasta, Zahnbürsten, Deodorants, Duschgel, Damenbinden und Slipeinlagen, Flüssigseife, Papiertücher, Taschentücher und Süßigkeiten für Kinder – weil bald Weihnachten ist. Gewünscht sind auch Erste-Hilfe-Sets, auch abgelaufene. Sie gehen von Polen direkt in die Ukraine, wo wegen des Krieges Verbandsmaterial knapp ist.
Die Spenden können von Montag, 24. Oktober, bis Freitag, 28. Oktober, im ehemaligen Vitanas-Altenheim, Gieschenhagen 2, von 10 bis 16 Uhr abgegeben werden. Der Transport startet Mitte November Richtung Polen. Die Feuerwehr, der Bauhof und die Kirchengemeinde stellen dazu Fahrzeuge bereit.
Ukraine: „Die Hilfe kommt auch bei den Betroffenen an“
Bürgermeister Dirk Sohn wird den Konvoi begleiten. Schon in seiner Zeit als DRK-Helfer transportierte er Hilfsgüter in Krisenregionen. Die Güter kommen zunächst in ein Zentrallager und gehen von dort aus in Verteilzentren. Sohn: „Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass die Hilfe auch bei den Betroffenen ankommt.“ Das zeigen die Erfahrungen der ersten Transporte. Sohn sah selbst, wie die Spenden aus Lütjenburg von den Ukrainern abgeholt wurden.
Die Bürgerinnen und Bürger können auch Geld spenden. Das Aktionsbündnis hat dafür ein Konto eingerichtet. Die Bankverbindung lautet: Evangelische Kirchengemeinde Lütjenburg, IBAN: DE 52 5206 0410 6306 4446 60; Verwendungszweck: KST.210000-46207, Spende Ukraine. Ab einer Spende von 50 Euro wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt.
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Mit dem Geld wird zum Beispiel der Treibstoff für die Fahrt bezahlt oder es werden fehlende Sachspenden gekauft. Ein Teil fließt aber auch in die Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge in Lütjenburg. Es wird Deutschunterricht angeboten und einmal in der Woche ein Café ausgerichtet. Seit dem ersten Aufruf sind rund 35.000 Euro auf das Konto eingegangen. Sohn: „Das Geld geht zu 100 Prozent in die Hilfsaktion.“ Die anfallenden Verwaltungskosten übernehmen die Stadt und die Kirchengemeinde.
KN