Kreis Plön hat die wenigsten Straftaten
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Haustüren oder Fenster halten heute kaum noch einen Einbrecher ab.
© Quelle: Gina Sanders/stock.adobe.com/Abus/Gothaer AG/akz-o
Kreis Plön. So sicher wie im Kreis Plön lebt es sich nirgendwo anders in Schleswig-Holstein. Mit 5181 bekannt gewordenen Straftaten im Jahr 2022 war es an der Kriminalitätsfront deutlich ruhiger als im Rest des Landes. Auch wenn die Zahl im Vergleich zum Vorjahr etwas anstieg. Mehr als die Hälfte der Straftaten konnte die Polizei im vergangenen Jahr aufklären.
Jahrelang ging die Zahl der Straftaten im Kreis Plön kontinuierlich zurück. 2022 ging es plötzlich wieder aufwärts, um 161 Fälle (drei Prozent). Für die Polizei kommt der Anstieg nicht überraschend. Das öffentliche Leben fand nach der Pandemie wieder statt. Und dennoch liegt die aktuelle Zahl deutlich unter den Zahlen des Jahres 2020 und der Vorjahre.
Jede dritte Straftat gehört zu den Diebstählen
Mehr als jede dritte Straftat gehört zu den Diebstählen. Es kam im vergangenen Jahr zu 124 Anzeigen wegen Wohnungseinbruchdiebstahl. Hierbei sei bemerkenswert, dass die Zahl der Versuche (66) die der vollendeten (58) Einbrüche übersteigt. „Die erfolgreiche Umsetzung polizeilicher Konzepte in Verbindung mit gesteigerter Wachsamkeit von Nachbarn sowie verbesserter Sicherheitstechnik tragen hier Früchte“, erklärt die Polizei.
Rohheitsdelikte – darunter werden Straftaten gegen die persönliche Freiheit, Raub und Körperverletzungen zusammengefasst – nehmen mit knapp 17 Prozent den drittgrößten Anteil an der Gesamtkriminalität im Kreis Plön ein. Die aktuellen Zahlen unterscheiden sich nur marginal von denen der Vorjahre. So stieg die Anzahl der Raubtaten sowie der gefährlichen Körperverletzungen im Vergleich 2022 zu 2021 um je eine Tat, die Zahl der einfachen Körperverletzungen stieg um sechs Taten.
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190 Fahrraddiebstähle wurden 2022 im Kreis Plön bekannt, zehn davon wurden aufgeklärt.
© Quelle: Sven Janssen/Archiv
Bei insgesamt 24 Taten kam ein Messer zum Einsatz. Darunter sind je fünf Körperverletzungen und Raubtaten und ein Tötungsdelikt. Die restlichen 13 Fälle beziehen sich auf Taten wie Bedrohung, Nötigung oder Nachstellung. In 21 Fällen ermittelte die Polizei die Tatverdächtigen. Im Vergleich zu den Vorjahren (2021: 31, 2020: 29) ist ein Abwärtstrend zu beobachten.
Die Vermögens- und Fälschungsdelikte machen mit knapp 16 Prozent einen weiteren großen Anteil der Gesamtkriminalität im Kreis Plön aus. 58 Taten mehr als im Vorjahr wurden gezählt. Vermeintlich günstige Angebote in Online-Shops sind nicht immer seriös gewesen. Schockanrufe durch falsche Polizeibeamte oder WhatsApp-Betrugsfälle zählen auch dazu.
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Die Zahl der registrierten Sexualdelikte stieg um zwei Fälle auf 83. „Sexuelle Belästigung tritt in diesem Bereich besonders häufig auf“, erklärt dazu die Polizei. Die Zahl der Fälle des Besitzes und Verbreiten von Kinderpornografie ist nahezu unverändert geblieben.
Von den insgesamt 5181 bekannt gewordenen Straftaten klärte die Polizei im Kreis Plön 2751 Taten auf, was 53 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote variiert je nach Deliktsbereich teilweise erheblich. So konnten beispielswiese 87 Prozent der rund 850 Rohheitsdelikte aufgeklärt werden, aber nur fünf Prozent der rund 250 Diebstähle aus Kraftfahrzeugen. Die Beamtinnen und Beamten ermittelten hierbei 2256 Tatverdächtige, 68 mehr als im Vorjahr.
Wo im Kreis Plön war’s besonders kriminell im vergangenen Jahr? In der Stadt Plön sind 496 Straftaten verzeichnet, Preetz toppt das mit 994. Schwentinental schlägt mit 753 Straftaten zu Buche, Schönberg mit 311 und Lütjenburg mit 405.
KN