Im kulinarischen Alltagsleben gibt es viele Erscheinungen, die Appetit machen – und ebenso viele, die ihn verderben. Oliver Stenzels Kolumne „Essecke“ rückt sie in den Mittelpunkt. In dieser Folge geht es um einen Sparvorschlag für Gastronomen.
Diese Woche kam eine Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein rein. Selvihan Benda, Referatsleiterin Lebensmittel & Ernährung, gibt darin Tipps, wie man sich trotz krisenbedingt steigender Lebensmittelpreise günstig ernähren kann. Die Tipps sind gut. Aber ich habe Angst vor dem, was passiert, wenn auch die Gastronomen sie beherzigen. Kommen die Pommes bei John’s Burgers bald aus dem Backofen und nicht mehr aus der Fritteuse? Tauscht Sushi-Meister Tanaka im Ann den Reis gegen Hirse aus? Und gibt es statt Evian demnächst allerorten „L’eau de Stadtwerke Kiel“?
Um solchen kulinarischen Desastern vorzubeugen, hätte ich einen Tipp für eine ganz einfache Sparmaßnahme: Weg mit dem Brotkorb! Ich habe schon Brot vorweg serviert bekommen, nachdem ich in der Kieler L’Osteria eine dieser Pizzen bestellt hatte, die kaum auf den Teller passen. Und ich habe es im Ahlmanns nicht geschafft, Mathias Apelts Foccacia zu widerstehen, obwohl danach ein Acht-Gänge-Menü folgte.