Plön: Reerdigen fällt nicht auf fruchtbaren Boden

Pastor Roland Scheel (links) und Friedhofsverwalter Ulrich Moeller berichten vom Wandel der Beerdigungskultur. 80 Prozent sind inzwischen Urnenbeisetzungen.

Es ist der letzte Wille eines Menschen, wie er beerdigt werden möchte. Im Sarg, eingeäschert in der Urne auf dem Friedhof oder auf See, im Friedwald? Der Trend ist schon seit Jahren nicht aufzuhalten: Die Urne liegt vorne. Das hat Konsequenzen für Friedhöfe.

Anja Rüstmann

21.03.2022, 20:30 Uhr

Plön. Gestorben wird – leider – immer. Die Beisetzung aber variiert – immer mehr mit der Zeit. Das bekommen auch die Friedhöfe in und um Plön zu spüren. Mit wirtschaftlichen Folgen. Erdbestattungen haben rapide abgenommen, Urnen sind gefragter. Seebestattungen gibt es, und immer mehr möchten im Friedwald ihre letzte Ruhe finden. In Mölln wird jetzt auch noch „reerdigt“. Ein Pilotprojekt, das in Plön aber so gar nicht auf fruchtbaren Boden fällt.

Es klingt mehr als ungewöhnlich, was die Nordkirche da in Mölln unterstützt. Es sei eine klimafreundliche Art der Bestattung. Der Leichnam werde auf Heu und Stroh innerhalb von 40 Tagen kompostiert. Mikroorganismen und „moderne grüne Technologie“ verwandeln den Leichnam in eine Art Humus, ohne den Einsatz von Chemie. Im Vergleich zur Feuerbestattung spare die Reerdigung bei jedem Toten eine Tonne CO2 ein. Schließlich werden die Überreste aus dem Kokon entnommen und in ein nur 30 Zentimeter tiefes Grab gelegt. Darüber kommt Friedhofserde.

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