Reservierungen nur noch mit Kreditkarte
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Wer im Restaurant "Kiek ut" in Kitzeberg einen Tisch reservieren möchte, muss seine Kreditkartennummer rausrücken.
© Quelle: Nadine Schättler
Heikendorf. In einem Beitrag vom 23. Januar wendet sich das Restaurant auf Facebook mit einem längeren Beitrag an seine Gäste. "Leider müssen wir uns heute mit einem ernsten Thema an euch wenden", heißt es darin. "Wir reservieren gerne einen Tisch für euch, damit ihr mit Freunden und Familie ein paar schöne Stunden bei uns verbringen könnt."
Kiek ut: 30 Prozent der Tische blieben leer
Allerdings erwarte man, dass bei Verhinderungen, der Tisch rechtzeitig abgesagt wird oder mitgeteilt wird, wenn weniger Personen kommen. Das trete in 30 Prozent der Fälle nicht ein.
Wer nicht kommt, zahlt
Deshalb werde das Thema Reservierungen „ab sofort“ neu geregelt – auf eine Weise, wie „etliche andere Betriebe dies auch bereits praktizieren“. Reservierungen nehme man als selbstverständlichen und kostenlosen Bestandteil des Service weiter vor. „Nicht oder nicht rechtzeitig erfolgte Absagen Ihrer Reservierungen müssen wir ab heute mit Kosten belegen“, so das Restaurant.
Probebuchung bei Reservierung
Reservierungen für fünf und mehr Gäste nehme man weiterhin telefonisch entgegen. Der nächste Schritt: „Sie geben Ihre Kreditkartendaten an. Wir tätigen eine Probebuchung über 0,01 Euro von Ihrer Kreditkarte zur Verifizierung.“
Anschließend listet das Restaurant vier Szenarien auf: „Option 1: Sie kommen an dem reservierten Termin zu uns und erhalten einen Glückscent.“
Option 2: Der Gast ruft mindestens 48 Stunden vor der Reservierung an und teilt eine geänderte Gästezahl mit oder storniert die Buchung.
Wer mindestens 24 Stunden vorher anruft und eine geänderte Gästezahl mitteilt oder die Buchung storniert, muss zahlen (Option 3): „Wir belasten Ihre Kreditkarte mit 15 Euro für jeden / jede No-Show und sind dennoch unglücklich über die leer gebliebenen Plätze.“
20 Euro für jeden, der nicht kommt
Und Option 4: „Sie oder ein Teil Ihrer Gesellschaft erscheinen nicht an dem reservierten Termin und haben uns nicht benachrichtigt. Wir belasten Ihre Kreditkarte mit 20 Euro für jeden / jede No-Show und sind dennoch unglücklich über die leer gebliebenen Plätze.“ Und wer keine Kreditkarte besitzt? „Der kann uns eine Kopie des Personalausweises zukommen lassen.“
Das Restaurant Kiek ut teilte auf Anfrage mit, dass es sich zu dem Thema nicht äußern wolle.
Kieler Sterne-Restaurant will mitziehen
Andere Restaurants kennen das Problem der No-Shows, beurteilen die Kreditkarten-Methode aber mit gemischten Gefühlen. Aus dem Lüneburg-Haus in Kiel heißt es: „Wie sollten wir so etwas denn machen? Dann würde ja keiner mehr kommen.“ Viele Restaurants sichern ihre Reservierungen lediglich durch eine hinterlegte Telefonnummer ab – bei größeren Gruppen oder Events werden öfter auch Unterschriften vorab verlangt. Die Überlegung, sich generell Tischreservierungen bestätigen zu lassen, ist für viele Restaurantbesitzer aber durchaus nachvollziehbar. Das Kieler Sterne-Restaurant „Ahlmanns“ will es dem „Kiek ut“ sogar gleich tun. Demnächst sollen dort Reservierungen nur noch mit Angabe der Kreditkarten-Details erfolgen.
Von Alev Dogan und Laura Treffenfeld
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KN