So bereitet die Juniorwahl 2022 Schüler auf das Wählen vor
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Bei der Juniorwahl in der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule in Preetz geht es professionell zu: Felix (links) aus dem Wahlvorstand überwacht, dass die Stimmzettel auch wirklich zweimal gefaltet in die Wahlurne geworfen werden.
© Quelle: Karsten Freese
Preetz. Wahlbenachrichtigung und Personalausweis vorzeigen, einen Stimmzettel erhalten und rein in die Wahlkabine – fast sieht es so aus, als wäre am Freitag in Preetz schon Landtagswahl. Tatsächlich geben die Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule im Rahmen der Juniorwahl 2022 ihre Stimme ab.
194 Schulen aus Schleswig-Holstein nehmen am Projekt teil. Der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, ist Schirmherr der Juniorwahl 2022 in Schleswig-Holstein. Er hat am Freitag die Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule in Preetz besucht und sich mit den Jugendlichen über Politik ausgetauscht. "Die Juniorwahl soll Lust auf die Landtagswahl machen", sagt er.
Bei der Juniorwahl sind Schüler selbst im Wahlvorstand
Bei der Juniorwahl simulieren Schulen eine Wahl, um die jungen Menschen an das Wählen heranzuführen. Jugendliche organisieren die Abläufe als Wahlvorstand, sie verschicken Wahlbenachrichtigungen und legen Wählerverzeichnisse an. "Ich finde es spannend, zu sehen, wie so eine Wahl abläuft", sagt Vivien (14). Sie ist gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus der achten Klasse im Wahlvorstand an der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule.
Etwa 200 bis 300 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen sieben bis zehn werden in der kommenden Woche abstimmen. Den Anfang hat am Freitag die Wahlpflichtklasse Wirtschaft gemacht. Wer seinen Stimmzettel erhalten hat, kann in einer der beiden Stimmkabinen ein Kreuz machen.
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Delila, Vivien, Lea, Jasper und July (am Tisch von links) aus dem Wahlvorstand prüfen die Wahlbenachrichtigungen und haken die Mitschülerinnen und Mitschüler im Wählerverzeichnis ab. Schulleiter Daniel Kux (links) und Christian Meyer-Heidemann (2.v.l.) sehen ihnen dabei über die Schulter.
© Quelle: Karsten Freese
Etwa 200 bis 300 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen sieben bis zehn werden in der kommenden Woche abstimmen. Den Anfang hat am Freitag die Wahlpflichtklasse Wirtschaft gemacht. Wer seinen Stimmzettel erhalten hat, kann in einer der beiden Stimmkabinen ein Kreuz machen.
Gleiche Kandidaten und Parteien wie bei der Landtagswahl 2022
Wie bei der Landtagswahl gibt es Erst- und Zweitstimme, die Stimmzettel enthalten die gleichen Direktkandidaten und Parteien wie im jeweiligen Wahlkreis für die Landtagswahl 2022. Alle Ergebnisse werden zusammengerechnet und am Wahlsonntag, den 8. Mai, um 18 Uhr unter www.juniorwahl.de und auf den Social-Media-Kanälen des Landesbeauftragten für politische Bildung veröffentlicht. Das Ergebnis in diesem Jahr werde ähnlich wie bei der richtigen Landtagswahl ausfallen, schätzt Lea (14), die ebenfalls im Wahlvorstand ist.
Ute Kirsten, Lehrerin für Wirtschaft und Politik, hat mit ihrer Klasse die Juniorwahl vorbereitet. Sie haben unter anderem Wählerlisten angelegt und die Abläufe besprochen. „Es ist extrem wichtig, den Kindern den politischen Prozess nahezubringen“, sagt sie.
In Schleswig-Holstein dürfen Menschen ab 16 Jahren den Landtag wählen
Wer bei der Juniorwahl schon einmal abgestimmt hat, habe weniger Respekt vor der richtigen Wahl und wisse besser, was auf einen zukommt. Dem stimmen auch die Jugendlichen zu. „Ich fühle mich besser vorbereitet“, sagt July (14) und Mitschüler Jasper (14) ergänzt: „Dann muss man später nicht immer andere fragen.“
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Noch dürfen sie nicht wählen, aber andere Jugendliche ab 16 Jahren können an der Landtagswahl bereits teilnehmen. Einer von ihnen ist Nicolas (16). Im Gespräch mit dem Landesbeauftragten Christian Meyer-Heidemann spricht er sich dafür aus, auch bei Bundestagswahlen bereits ab 16 Jahren wählen zu dürfen. "Ab 18 wählen zu dürfen, gibt Jugendlichen das Gefühl, nicht mitbestimmen zu dürfen", sagt er.
Sein Mitschüler Nicolas (16) will wissen, wie man das Wählen attraktiver gestalten kann. Er selbst ist vor allem seit der Corona-Pandemie politisch interessiert, weil zu dieser Zeit politische Entscheidungen beispielsweise zum Lernen vor Ort oder zu Hause in seinem Leben greifbar wurden. Mehr Informationsangebote wie der Wahl-O-Mat oder eben auch die Juniorwahl wären wichtig, antwortet Christian Meyer-Heidemann.
KN