Stefan Plagge neuer Kommandeur
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Traditioneller Handschlag zu dritt bei der Kommandoübergabe (von links): der neue Kommandeur Stefan Plagge, Brigadegeneral Michael Hogrebe und der scheidende Nikolas Scholtka.
© Quelle: Hans-Jürgen Schekahn
Panker. Die multinationale Zusammenarbeit bei der Flugabwehr gilt als Leuchtturmprojekt in der Bundeswehr. Bis zum Jahr 2023 soll die grenzüberschreitende Einheit der Nato als einsatzbereit gemeldet werden. Den Weg dorthin wird der neue Kommandeur Plagge maßgeblich mitgestalten. Zum Appell bei der Kommandoübergabe saßen auch zahlreiche niederländische Offiziere in den Gästereihen. Plagge begrüßte sie perfekt in ihrer Muttersprache. Dem Sprachkursus sei dank. Er ist seit 22 Jahren Soldat. Der 41-Jährige ist verheiratet und Vater zweier Söhne.
Der neue Kommandeur kennt die Personalnöte
Er diente zuletzt im Bundesverteidigungsministerium als persönlicher Referent im Personalmanagement. Von daher kennt er die Probleme der Bundeswehr genau, genügend Nachwuchs zu bekommen. In seiner Ansprache vor seiner neuen Einheit sprach er deshalb von „schwierigen Rahmenbedingungen“ in Todendorf. Von den rund 400 Dienstposten sind nicht alle besetzt. Mittelfristig soll die Mannschaftsstärke in Todendorf sogar noch weiter wachsen.
"Durchaus ein Norddeutscher"
Plagge fühlt sich wohl im Norden. „Als Braunschweiger bin ich durchaus noch ein Norddeutscher.“ Die Küsten des Landes kennt er von Ausflügen in seiner Jugend.
Der scheidende Kommandeur Oberstleutnant Nikolas Scholtka erhielt ein persönliches, herzliches Lob seines Vorgesetzten Brigadegeneral Michael Hogrebe. "Well done" sagte Hogrebe verbunden mit einem Klapps auf die Schulter bei der Übergabe der Truppenfahne. Hinter Scholtka liegen 23 Monate anspruchsvoller Führungsaufgaben. Er bereitete die Partnerschaft mit den Niederlanden vor und baute sie im Laufe der Monate aus. Und viel wichtiger noch: Die Soldaten aus Todendorf rückten nach Mali zu einem Einsatz unter einem UNO-Mandat aus. Das Radar des Waffensystems Mantis überwacht ein internationales Camp bei Goa und warnt vor heran fliegenden Granaten und Raketen. Zukünftig erledigen diese Aufgabe die deutschen Soldaten mit ihren holländischen Partnern.
Ein Video vom Waffensystem Mantis im scharfen Schuss.
Die Truppe in Todendorf wird noch lange gut haben von einer persönlichen Initiative Scholtkas beim Bundesverteidigungsministerium. Über die Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein bewarb er sich für ein Pilotprojekt "Modell Kasino". Das soll die Einkaufsmöglichkeiten in der Kaserne verbessern, eine Anlaufstelle für kleinen Zwischenmahlzeiten sein und Freizeitmöglichkeiten bieten. Todendorf ist nun möglicherweise die erste Kaserne, in der das Konzept umgesetzt wird. Dankbar ist er für die Unterstützung der Menschen und den Rückhalt für die Bundeswehr in der Region.
Nächste Station ist Rom
Scholtka steht vor einer besonderen Weiterverwendung. Er reist für fünf Monate nach Rom zu einer Nato-Fortbildung. Daran nehmen Soldaten aus allen Nato-Staaten und weiteren Ländern teil. Eine internationale Truppe, die über Sicherheitspolitik Neues erfährt. „Die ewige Stadt ist schon ein schöner Ort.“
Seinen ehemaligen Untergebenen wünscht er ein stärkeres Wir-Gefühl: „Vermeiden sie die Ich-Gesellschaft. Sehen sie die Truppe als ’wir’ an.“
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