TV Laboe setzt sich für Kinderschutz ein
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Die Turnerinnen des TV Laboe
© Quelle: hfr
Laboe. Körperlichkeit, Nähe, Abhängigkeit: „Das ist ein Dreiklang im Vereinssport, bei dem es schwierig ist, die richtige Balance zu finden“, sagt Ute Winkler. „Da kann man leicht Opfer werden.“ Das zu verhindern, Trainer zu schulen, Kinder und Jugendlichen zur Seite zu stehen, dafür setzt sich Ute Winkler beim Turnverein Laboe ein.
Gewalt gegen Kinder ist Tabuthema
Gewalt gegen Kinder innerhalb und außerhalb von Sportvereinen sei immer noch ein großes Tabuthema. „Die, die sich an Kindern vergreifen – sei es körperlich oder indem sie zum Beispiel Fotos machen –, das sind nicht selten die sehr Engagierten, die an vorderster Reihe. Man sieht es diesen Leuten nicht an der Nasenspitze an“, erzählt die 45-Jährige.
Anfassen gehört zum Turnunterricht
In Sportvereinen sei die Unsicherheit, wie viel Körperlichkeit und Nähe in Ordnung sind, zum Teil sehr hoch. „Es gab Zeiten, da haben sich Trainer die Frage gestellt, ob sie, wenn Kinder über den Bock springen, überhaupt anfassen dürfen“, erzählt Winkler. „Oder ob sie ein weinendes Kind in den Arm nehmen dürfen. Aber es ist ganz klar: Bei vielen Sportarten muss man anfassen“, sagt Winkler.
Trainer sind nicht nur Sporterzieher
Und ein trauriges Kind müsse man auch trösten dürfen. „Denn Trainer und Übungsleiter haben für die Kinder nie die alleinige Funktion des Sporterziehers.“ Auch über den konkreten Vereinssport hinaus seien sie Ansprechpartner für die Jugendlichen.
Insofern seien es auch Trainer, um die sich gekümmert werden müsse. „Wir sehen es auch als unsere Aufgabe, unsere Trainer vor ungerechtfertigten Vorwürfen zu schützen“, so Winkler. Und den größten Schutz biete in diesem Bereich eine entsprechende Fortbildung. „Durch verschiedene Workshops der Sportjugend bekommen unsere Übungsleiter mehr Sicherheit im Umgang mit diesen sensiblen Themen“, erzählt Winkler.
Zehn Sportvereine von der Sportjugend ausgezeichnet
Zu weiteren Maßnahmen zum Kinderschutz gehören klar getrennte Umkleidekabinen, die Abfrage von polizeilichen Führungszeugnissen der Trainer, klar ausgewiesene Ansprechpartner und die Regel einer Doppelteams: „Wir versuchen, dass jede Übungsstunde stets von einem Mann und einer Frau begleitet wird.“
Der "Aktiv im Kinderschutz"-Banner wurde bisher an insgesamt zehn Sportvereine in Schleswig-Holstein vergeben.
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KN