Flüchtlingsunterkunft

Bredenbek/Amt Achterwehr: Wer trägt Kosten für Flüchtlings-Aufenthaltsraum?

Gemeindevertreter Peter Böge (rechts) und Frank Hamann wollen für die Flüchtlinge aus dem Containerdorf einen Aufenthaltsraum schaffen.

Gemeindevertreter Peter Böge (rechts) und Frank Hamann wollen für die Flüchtlinge aus dem Containerdorf einen Aufenthaltsraum schaffen.

Bredenbek. Als 2022 im Amt Achterwehr dringend Flächen für ein Containerdorf zur Unterbringung von Flüchtlingen gesucht wurden, bot Bredenbek ein Baugebiet als Standort an. Die Plätze dort sind für Flüchtlinge vorgesehen, die dem Amt Achterwehr zugewiesen werden. Jetzt gibt es Streit um einen zusätzlichen Aufenthaltsraum.

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60 der insgesamt aktuell rund 80 Flüchtlinge aus der Ukraine, die der Kreis Rendsburg Eckernförde dem Amt Achterwehr zugewiesen hat, haben im Containerdorf am Rolfshörner Weg Platz.

Erst, als Menschen in die Container eingezogen waren, fiel auf, dass ein Gemeinschaftsraum fehlt. Bredenbek schlug daraufhin im Finanzausschuss des Amtes vor, eine winterfeste Gartenhütte mit 5,80 mal 6,40 Meter Grundfläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite, beim Walcotthaus, aufzustellen. Kosten: Rund 20 000 Euro.

Für den Bau der Hütte warb Bredenbek bei der Aktivregion Mittelholstein Fördermittel von 80 Prozent ein. Für die restlichen 20 Prozent, etwa 3400 Euro, hatte die Gemeinde einen Antrag auf Kostenübernahme beim Amt gestellt. Der Amts-Finanzausschuss entschied jedoch nur über einen Zuschuss von zehn Prozent. Bredenbek soll zehn Prozent der Kosten selbst tragen. Begründung: Die Gemeinde hatte erklärt, dass die Hütte nach Ende der Flüchtlingsunterbringung nicht abgerissen werden muss. Sie könne später als Jugendtreff genutzt werden.

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Amtsausschuss beschließt, wer die Kosten für den Aufenthaltsraum übernimmt

Peter Böge, Bauausschussvorsitzender von Bredenbek, war über die Entscheidung des Finanzausschusses vom Amt verblüfft. Er nahm Kontakt mit Amtsdirektor Joachim Brand auf. „Wir hoffen auf eine einvernehmliche Lösung“, sagte Peter Böge vor dem Gespräch. Eine Lösung im Sinne der Gemeinde könnte es am 4. April geben. Dann tagt der Amtsausschuss und beschließt über den Antrag.

Böge erläutert den Grund seiner Verblüffung: „Als im Amt Platz für ein Containerdorf gebraucht wurde, haben sich alle anderen Gemeinden weggeduckt.“ Keine andere Gemeinde aus dem Amtsgebiet hatte Flächen angeboten. In Bredenbek sind jetzt Flüchtlinge untergebracht, die dem gesamten Amt zugewiesen wurden, nicht der Gemeinde.

Bredenbek verzichtete auf den Verkauf von Baugrundstücken

Jetzt sieht es für Böge so aus, als ob der Gemeinde daraus Nachteile erwachsen. Er erinnert: Bredenbek bot ein Baugebiet auf der Hofkoppel als Fläche an. Die Gemeinde hatte damit gerechnet, das ab 2022 dort Baugrundstücke verkauft werden und auf diese Einnahmen zugunsten der Unterbringung von Flüchtlingen verzichtet. Nun fehlen die Einnahmen im Haushalt.

Dass die Gemeinde für den jetzt benötigten Aufenthaltsraum wegen einer möglichen Nachnutzung als Jugendraum Geld dazu zahlen soll, kann Peter Böge nicht nachvollziehen. Es ging der Gemeinde beim Vorschlag um eine nachhaltige Nutzung. Und darum, ein etwas solideres Gebäude aufzustellen.

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Anderorts im Amt stehen vor den Wohncontainern Pavillonzelte als Aufenthaltsraum. „Wir wissen doch noch gar nicht, wie viele Jahre das Containerdorf und die Hütte gebraucht werden.“ Es sei heute noch gar nicht absehbar, ob der Zustand der Hütte in ein paar Jahren eine Nachnutzung zulässt.

Kreis Rendsburg-Eckernförde könnte 100 Flüchtlinge 2023 zuweisen

Aktuell leben rund 80 Flüchtlinge aus der Ukraine im Amt Achterwehr. Amtsdirektor Brand berichtet, dass der Kreis dem Amt 2023 insgesamt 100 weitere Flüchtlinge allein aus der Ukraine zuweisen könnte. Brand ergänzte: „Wir haben im Blick, dass die Gemeinde die Fläche nutzen will“.

KN

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