Corona-Einsatz in Rendsburg beendet: Bundeswehr zieht wieder ab
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Die Soldaten der Bundeswehr verabschieden sich aus dem Coronaeinsatz im Kreishaus in Rendsburg. Kreispräsidentin Juliane Rumpf gibt den Soldaten ein Präsent und die besten Wünsche mit auf den Weg.
© Quelle: Paul Wagner
Rendsburg. Die Soldaten des Taktischen Luftgeschwaders 51 vom Fliegerhorst Jagel haben ihren Einsatz im Gesundheitsamt des Kreises Rendsburg-Eckernförde beendet. Im Kreishaus hatten sie seit Mitte Dezember 2021 im Kampf gegen die Corona-Pandemie ausgeholfen und Kontaktdaten von Infizierten erfasst oder die Quarantäne-Schreiben versandt. Jetzt geht es zurück auf den Fliegerhorst.
Als Teil der „Nato Response Force“ gehören die Soldaten aus Jagel zu den Kräften, die vom Militärbündnis besonders schnell aktiviert werden können. Daher müssten sie sich jetzt verstärkt um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern, sagte Oberstleutnant Danilo Fritsch am Rande der offiziellen Verabschiedung. „Wir sind jetzt im Bereich der Vorbereitung gefordert.“ Fritsch unterstrich, dass die Soldaten im Kreishaus sehr professionell aufgenommen worden seien und viele Erfahrungen mitnehmen könnten.
Juliane Rumpf dankt Soldaten für ihre Arbeit beim Kreis Rendsburg-Eckernförde
Kreispräsidentin Juliane Rumpf hatte sich am Freitagmittag die Zeit genommen, die 20 Soldaten der Luftwaffe persönlich zu verabschieden. „Sie haben viel für die Menschen im Kreis geleistet“, sagte Rumpf. Es sei selbstverständlich, dass die Soldaten nun frühzeitig zu ihren eigentlichen Aufgaben zurückkehren. „Bleiben Sie behütet. Unsere Gedanken sind bei Ihnen“, so die Kreispräsidentin.
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Stabsunteroffizier Marc Schulz (Name geändert) geht jetzt zurück auf den Fliegerhorst in Jagel.
© Quelle: Paul Wagner
Einer, der nach einer Station in Hamburg nun in Rendsburg bereits seinen zweiten Corona-Einsatz absolviert hat, ist Stabsunteroffizier Marc Schulz (Name geändert). „Ich hoffe, wir haben unseren kleinen Teil dazu beitragen können, damit die Geschichte bald vorbei ist“, so der Soldat mit Blick auf Corona und die Arbeit im Gesundheitsamt. Die Telefonate mit den Menschen im Kreis seien in der Regel immer sehr positiv gewesen.
Telefonat mit Corona-Infizierten: Thema war oft die Bundeswehr
Zwar haben sich die Soldaten am Telefon mit "Gesundheitsamt des Kreises" vorgestellt, mit dem ein oder anderen sei man aber auf das Thema Bundeswehr gekommen. "Viele kannten das noch aus ihrer Zeit als Wehrdienstleistende. Und spätestens wenn wir auf Jagel zu sprechen kamen, wussten die Leute, dass dort die Tornados stationiert sind", erinnert sich Schulz.
Im Gesundheitsamt werde die Bundeswehr jetzt fehlen, sagt Leiter Thomas Buchhold. „Die Soldaten haben uns massiv geholfen und sich persönlich sehr eingesetzt.“ So habe man Dank der personellen Verstärkung im Kreis noch relativ lang eine Kontaktnachverfolgung aufrechterhalten können, so Buchhold. Mit dem Abzug sei klar: „Der ein oder andere Prozess wird in den kommenden Tagen und Wochen wohl etwas langsamer laufen.“
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Inzidenz im Kreis Rendsburg-Eckernförde bei fast 1000
Unterdessen meldet der Kreis Rendsburg-Eckernförde in den vergangenen sieben Tagen 2740 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Zum Ende der Woche gibt es 5283 akut mit SARS-COV-2 infizierte Personen. Drei von ihnen sind im Krankenhaus. Dass es trotz der Rekord-Inzidenz für den Kreis von exakt 999 am Freitagnachmittag nur so wenige Menschen in der Klinik sind, zeige: "Omikron ist nicht Delta", so Buchhold.
Dennoch wurden in der vergangenen Woche insgesamt drei Personen im Kreisgebiet wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln angezeigt. Nach Angaben der Kreisverwaltung wurde die Maskenpflicht missachtet oder es fehlten Hygienekonzepte.
Zuletzt hatten sich vermehrt Arbeitgeber an das Gesundheitsamt im Kreis Rendsburg-Eckernförde gewandt und wollten wissen, wie es mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht weitergeht und wie diese im Kreis umgesetzt werde. Stephan Ott, der Fachdienstleiter für Soziales, Arbeit und Gesundheit beim Kreis, hatte in einem Gespräch mit den Kieler Nachrichten bereits einen strengen Fahrplan für die Prüfung der Fälle angekündigt.
Am Dienstag soll es noch eine Schalte mit den Kreisen und dem Gesundheitsministerium in Kiel geben. In dem Zusammenhang soll dann ein Online-Portal des Landes freigeschalten werden, über das Betriebe den Impfstatus ihrer Beschäftigter melden können. Die Einführung des Portals hatte sich um eine Woche verzögert. „Wir bitten die betroffenen Arbeitgeber noch um ein wenig Geduld“, sagt Buchhold.
KN