Eckernförder Bucht

Wie neue Infotafeln entlang der Küste die Natur schützen sollen

Sabine Mues (Bürgermeisterin Noer, von links), Susanne von Stamm (Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider), Matthias Hoppe-Kossak (Direktor Landesamt für Umwelt, LfU) und Jens Röschmann (LfU) zeigen in Lindhöft eine der 14 neuen Tafeln.

Sabine Mues (Bürgermeisterin Noer, von links), Susanne von Stamm (Planungsbüro Mordhorst-Bretschneider), Matthias Hoppe-Kossak (Direktor Landesamt für Umwelt, LfU) und Jens Röschmann (LfU) zeigen in Lindhöft eine der 14 neuen Tafeln.

Lindhöft. In Lindhöft am Strand leben Gänsesäger und Schellenten. Und dort wächst der Meersenf. Noch nicht gewusst? Dann hilft ab jetzt eine von 14 neuen Infotafeln, die zwischen Altenhof und Strande entlang der 27 Kilometer langen Küste aufgestellt wurden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Besonders zu Beginn der Corona-Pandemie fuhren die Menschen ans Meer und suchten Naherholung. Nicht selten bahnten sie sich querfeldein ihre Wege und gefährdeten damit Pflanzen und den Lebensraum der heimischen Tiere. Wie andere Gemeinden hatte auch Noer mit dem großen Besucheransturm zu kämpfen, sagt Bürgermeisterin Sabine Mues. Die Gemeinde reagierte mit einem Natur-Knigge und dem Einsatz eines Rangers. Nun folgt ein größer angelegtes Projekt: das sogenannte Besucherinformationssystem.

Tafeln zu FFH-Gebiet sollen Besucher informieren und leiten

Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat es gemeinsam mit den Gemeinden Noer, Strande, Altenhof, Schwedeneck und dem Amt Dänischenhagen erstellt. Mit Informationstafeln an frequentierten Orten und Flyern, die in Tourist-Infos oder an manchen der Tafeln erhältlich sind, wollen sie die Natur schützen. „Mit dem System müssen wir uns darum kümmern, dass die Menschen erkennen: Wo kann ich mich hinbewegen und wo soll ich meine Füße still halten“, erklärt LfU-Direktor Matthias Hoppe-Kossak.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Wir wollen die attraktiven Plätze auch zeigen“, sagt er weiter. Denn in Wanderapps wie Komoot seien sie trotzdem verzeichnet und dann gäbe es weiterhin Trampelpfade querfeldein durch schützenswerte Bereiche. „Durch die Informationen kann keiner mehr sagen: Ich habe nicht gewusst, dass ich hier nicht lang darf“, ergänzt Sabine Mues.

Insgesamt 14 Tafeln wurden nun aufgestellt, in Aschau gab es bereits vorher mehrere von ihnen. Einige Bestandteile, wie QR-Codes mit mehr Informationen zur Hundeführung an den Plätzen oder zum FFH-Gebiet, sind überall gleich. Die Informationen zum Küstenabschnitt und Fotos der vorkommenden Tiere und Pflanzen sind individuell auf den Standort abgestimmt. In Lindhöft beispielsweise wird über den Wechsel von Flach- und Steilküsten aufgeklärt und wie es dazu kam. Und dass zum Beispiel der Gänsesäger hier lebt.

Auf den Tafeln sind Besonderheiten zum jeweiligen Küstenabschnitt, Infos zur Landschaft und zu heimischen Tieren und Pflanzen zu sehen.

Auf den Tafeln sind Besonderheiten zum jeweiligen Küstenabschnitt, Infos zur Landschaft und zu heimischen Tieren und Pflanzen zu sehen.

„Wir müssen eher sensibilisieren“, erklärt Sabine Mues. „Mit Verboten erreichen wir das Gegenteil.“ Früher habe sie die Besucherinnen und Besucher belehren wollen, „aber die machen dicht“. Also müsse man die Kommunikation ändern. Die Leute hätten den Bezug zur Natur verloren, sagt Sabine Mues. „Also müssen wir sie da abholen, wo sie sind und sie informieren und lenken.“ Im Bild der Horden gesprochen, die besonders während der Pandemie den Weg in die Natur suchten: „Aus der Horde der Unwissenden und Unsensiblen wollen wir die Horde der Wissenden und Sensiblen machen“, fasst Sabine Mues es zusammen. Auch mit Blick auf den wachsenden Tourismus im Land sei das Infosystem nötig, sagt LfU-Direktor Matthias Hoppe-Kossak.

SH will mit Rangern die Natur schützen

Für das Land ist es mit den Tafeln jedoch nicht getan. Im Hintergrund plant das LfU schon einen weiteren Schritt: Sie seien dabei, ein Rangersystem für die Schutzgebiete in Schleswig-Holstein aufzubauen, sagt Hoppe-Kossak. Gerade arbeite das Landesamt am Konzept, ab Herbst sollen die Ranger unterwegs sein – ganzjährig.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Wir wollen mit zwölf Personen für das ganze Land beginnen“, sagt Matthias Hoppe-Kossak. Zusätzlich zu den Tafeln sollen dann die Ranger das Bewusstsein für die Natur schärfen und sie schützen.

KN

Mehr aus Rendsburg-Eckernförde

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken