Enorme Welle der Hilfsbereitschaft in Bordesholm
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Tina Schuster löste mit ihrem Spendenaufruf eine Welle der Hilfsbereitschaft aus.
© Quelle: Sven Tietgen
Bordesholm. Der Aufruf zur Spendensammlung am Sonnabend in Bordesholm für die Menschen in der Ukraine löste ein riesiges Echo aus. Bereits am frühen Morgen strömten Einwohner der Region zum Wochenmarkt – in den Händen prall gefüllte Taschen und Kartons mit Sachspenden aller Art. Tina Schuster als Initiatorin der Aktion war überwältigt von der Spendenbereitschaft – und freute sich zudem über die spontane Hilfe vor Ort.
Tina Schuster hatte den Spendenaufruf auch in den sozialen Netzwerken in und um Bordesholm verbreitet. In kurzer Zeit erhielt sie Dutzende von Rückmeldungen, in denen Akteure wie die Schützen der Bordesholmer Liedertafel, Beamte der örtlichen Polizeizentralstation, Geschäftsleute sowie Handwerksbetriebe Sachspenden ankündigten und zusätzlich Unterstützung bei der Organisation anboten. Ein Ladenbesitzer sagte Kisten mit neuen Winterjacken zu, Supermärkte steuerten haltbare Lebensmittel bei und ein Nachbar der Initiatorin organisierte einen 7,5-Tonnen-Lkw für den Abtransport.
Spender in Bordesholm standen Schlange
Auch die Hans-Brüggemann-Gemeinschaftsschule sagte im Vorwege Spenden von Schülern, Lehrern und Eltern zu. Mit im Boot ist auch die Kieler Uni, zudem kündigte Bordesholms Bürgermeister Ronald Büssow seine Unterstützung an. Tina Schuster ahnte früh, dass ein Klapptisch und vier, fünf Kisten für die Sammelaktion vor dem Rathaus nicht ausreichen würden. „Ich wusste, dass die Menschen aus Bordesholm und Umgebung über eine große Hilfsbereitschaft verfügen, aber diese Welle ist einfach großartig“, sagte die Schmalstederin.
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Teddy für ein Flüchtlingskind
Am Sammeltag standen bereits am frühen Morgen die Menschen Schlange, um bei Tina Schuster Sach- und Geldspenden abzugeben. Katrin Gelhaar hatte in ihrer Kiste Wolldecken, Schals, Pullover und Hygieneartikel mitgebracht. „Ich will einen Beitrag zur Hilfe leisten, umgekehrt wären wir ja auch froh über jede Unterstützung, wenn wir vor einem Krieg fliehen müssten“, erzählte die Bordesholmerin. In beiden Händen schleppte Sabine Jagst mehrere prall gefüllte Taschen und Tüten an. Neben Winterkleidung brachte sie auch Kinderschuhe mit und den Teddy ihrer Tochter. „Der stand bei uns nur noch als Deko herum, ich habe ihn noch mal gewaschen und hoffe, dass er ein betroffenes Kind trösten kann“, erklärte die Wattenbekerin.
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Den ganzen Vormittag über lieferten Einwohner Sachspenden an der Sammelstelle auf dem Wochenmarkt in Bordesholm ab.
© Quelle: Sven Tietgen
Spontan blieben einige Spenderinnen und Spender gleich vor Ort, um beim Sortieren und Umpacken mitzuhelfen. „In dieser Situation war es für mich ganz klar, hier zu bleiben und zu helfen“, sagte Anika Parbs. Zur Mittagszeit war der Lkw und ein Pkw-Anhänger voll, die Fahrzeuge rollten danach zur Zweigstelle der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft nach Plön. Von dort werden die Spenden weitergeleitet zu den ukrainischen Flüchtlingen. Mit ihrer Hilfsaktion will die 47-jährige Unternehmerin, die auch als Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion Rendsburg-Eckernförde agiert, ein Zeichen setzen. „Ich musste einfach was machen, um besser schlafen zu können. Es geht darum, den Ukrainerinnen und Ukrainern zu helfen und ihnen zu sagen: Wir stehen hinter euch.“
KN