Erinnerungen an die Stohler Bahn
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Werner Johannsen vom Windmühlen- und Verschönerungsverein mit einem alten Gleisstück, das im Heimatmuseum in Gettorf noch an die Zeiten der Stohler Bahn im Dänischen Wohld erinnert.
© Quelle: Jan Torben Budde
Gettorf. Sie entstand während des Ersten Weltkrieges zur Versorgung der damaligen Militäranlagen in Stohl. Nach dessen Ende folgte eine zivile Nutzung für landwirtschaftliche Güter. 1931 wurde der Bahnbetrieb dann eingestellt.
Die Überbleibsel aus dieser Zeit sind rar. Werner Johannsen vom Gettorfer Windmühlen- und Verschönerungsverein zeigt im örtlichen Heimatmuseum ein gewichtiges Andenken: „Es ist altes Gleisstück“, sagt der 81-Jährige. Nebenan in der Mühle „Rosa“ befindet sich das historische Archiv, wo Johannsen sowie seine Mitstreiter Rainer Feddersen und Burckhard Kasten allerhand Material zur Stohler Bahn ausgekramt haben. Auf alten Aufnahmen sind Männer zu sehen, die an der Zugstrecke arbeiten. Englische Kriegsgefangene sollen die Trasse damals gebaut haben, wie Erwin Petersen im Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde von 1993 festhielt.
Reger Frachtverkehr
Nach dem Ersten Weltkrieg war es mit dem Transport von Munition vorbei, stattdessen folgte eine friedliche Nutzung. 1922 wurde die Bahn vom Kreis übernommen, der zusammen mit Landwirten eine Eisenbahngenossenschaft gründete, heißt es in besagtem Jahrbuch. Auf der Strecke entwickelte sich ein reger Frachtverkehr. Die Güterbahn ruckelte mit Dünger, Mais, Möbeln, Kohlen und Baumaterial durch den Wohld.
Lokführer war lange Jahre Heinrich Wöhlk aus Gettorf. Seine „Laura“ bereitete ihm wiederholt Kopfzerbrechen, wie Erwin Petersen schrieb: Im Winter sei es ein Kunststück gewesen, die Maschine der 68-PS-Lok anzuwerfen.
Im Archiv gibt es alte Aufnahmen von „Laura“ – und von Lokführer Wöhlk.
Von Jan Torben Budde